Der Vorgartenmarkt ist ein schwieriges Pflaster. So scheiterte etwa das Tewa mit dem Versuch, dem noch recht Bobo-befreiten Markt neues Leben einzuhauchen. Kein Problem für die Mochi-Macher, schließlich hat man Erfahrung mit der Wiederbelebung eingeschlafener Grätzel. Auch der Beginn der Praterstraße war ein totes Eck, bevor man dort vor fünf Jahren aufsperrte. Seither boomt die Gegend rund um das Stamm-Mochi.
Am vergangenen Mittwoch eröffnete nun in uriger Marktumgebung die Mochi Ramen Bar. Wir sagen es gleich: Hier ein Haar in der Suppe finden zu wollen, kann man sich sparen - das monatelange Experimentieren an der japanischen Nudelmaschine hat sich vollends ausgezahlt. In der offenen Küche sieht man viele aus dem Mochi bekannte und beliebte Gesichter, etwa Küchenchefin Betina Lutterotti.
Am besten nimmt man direkt am Tresen Platz und ordert eine Runde Tapas, etwa Ikapiri (unfassbar zarte Sepiaringe, 5,90 Euro) mit Smashed Cucumbers (erfrischendem Gurkensalat, 4,60 Euro), dann eine von sechs Suppen (ab 10,80 Euro).
Die Tan Tan Ramen mit würzigem Faschiertem und die Tonkotsu Ramen mit butterweichem Schweinsschopf sind besonders empfehlenswert. Da Ramen schnell gatschig werden, gibt es kein Take-away. Deshalb gilt auch: anfangs die herrlichen Nudeln, erst danach die Suppe schlürfen.
Wer jetzt noch kann, sollte "Café Hanoi"(Kaffee mit Kondensmilch und Erdnusscrumble, 4,90 Euro) ordern. Reservieren kann man übrigens nicht. Davon werden die benachbarten Marktgastronomen profitieren. Durchaus clever - Stichwort Grätzelbelebung.
Mochi Ramen Bar
Vorgartenmarkt, Stand 12 und 29 (1020 Wien)
Di. bis Fr. 12 bis 21 Uhr, Sa. 11 bis 21 Uhr, "Last Order" um 20.30 Uhr
www.mochi.at
