Namenstechnisch gibt es in Wien charmantere Locations als den Fleischmarkt. Just hier findet sich in diesem Sommer eines der Lokale mit größtem Ah- und Oh-Faktor wieder. Neben einer der ältesten Gaststätten der Stadt, dem Griechenbeisl, gibt es seit Kurzem das wohl kleinste Café Wiens. Das Fenster Café ist genau das, was der Name verspricht: Ein Fenster mit Blick in die urige Griechengasse, eingerahmt von Vorhängen und manchmal auch Blümchen. Dahinter verbarg sich früher das Lager eines Souvenirladens. Jetzt werkt hier Sascha Iamkovyi.
Der Barista führt eigentlich das Kaffee von Sascha in der Pilgramgasse, nun kümmert er sich um den Koffeinbedarf der Innenstädtler. Und das macht er so dekorativ, dass Sascha und sein Fenster binnen kürzester Zeit zu Instagram-Lieblingen avanciert sind. Nicht unschuldig daran ist der sehr fotogene Cornettocino: ein Milchkaffee in Schokoladewaffel (4,95 Euro).
Wer zum ersten Mal kommt, wird von Sascha fürsorglich in die Kunst des Waffelkaffeetrinkens eingewiesen („Achtung, so halten, ja, nicht verbrennen, aufpassen, super!“). Meist wird dann auch noch schnell geknipst, gepostet aber erst nach dem Trinken. Weil das mit dem hippsten Kaffee der Stadt in Händen wirklich schlecht geht.
Ich trinke keine Milch im Kaffee und muss mich deshalb auf das Urteil anderer verlassen, die den Cornettocino „göttlich“ finden. Aus allererster Hand kann ich aber über Milchloses wie Saschas Espresso (0,95 Euro), Cold Brew (2,95 Euro) oder Espresso Tonic (4,95 Euro, übrigens alles aus nachhaltigem Third-Wave-Coffee) berichten: weniger instagramtauglich, aber richtig gut.
Fenster Café
Fleischmarkt 9, Ecke
Griechengasse
1010 Wien
Täglich 9 bis 17 Uhr