Wer die Völlerei zum ersten Mal besucht, sollte die genaue Adresse wissen. Von außen verrät nämlich nicht viel, wo der neueste Zugang am Yppenplatz zu finden ist. An der Fassade matchen sich weiterhin die Schriftzüge von Café Engelmaier und Café Berger, die hier früher (und noch früher) zu finden waren. Auch im Inneren wurde vieles beim Alten gelassen. Wäre auch schade gewesen, wenn man einem der letzten urigen Lokale auf der überhippen "Yppe" seinen traditionellen Charme geraubt hätte.
Statt Generalsanierung setzen die Völlerei-Macher Diana Fritz und Lukas Lang auf stimmige Updates. Dunkelgrün geflieste Schank (eine Augenweide!), Scrabble-Reservierungsschilder, dezente Beschallung von The Smiths bis Paul Kalkbrenner. Die klein gehaltene Karte passt auf Kreidetafeln und ist im ständigen Wandel. Im Lauf des Abends wird das Kalbfleisch durch Onglet vom Rind ersetzt, das Erdäpfel-wird zum Karottenpürre. So kann sich Philipp Hauer in der (ebenfalls klein gehaltenen) Küche austoben.
Dabei entstehen etwa knusprige Eier auf Brunnenkresse (7,50 Euro) oder Ravioli von konfierter Ente auf Majoran-Orangen-Velouté (15 Euro). Großes Mmmh! Die Panna Cotta (5 Euro) hätte weniger Lavendel vertragen, aber gut, das kann morgen alles anders sein.
Die Kombis überraschen, stellen aber sicher den einen oder anderen vor eine Herausforderung. Erwarten Sie also lieber kein simples Schnitzerl, auch wenn die Völlerei wie ein einfaches Beisl anmutet. Schade übrigens, dass sich während unseres Besuchs kein Gast über den gebackenen Schweinewedel getraut hat. Wir leider auch nicht.
Die Völlerei
Am Yppenmarkt
Brunnengasse 69
1160 Wien
01/942 65 37
Di.-Fr. 16 bis 24 Uhr
Sa. 10 bis 24 Uhr
So. 11 bis 15 Uhr
