Der Bezirk Dornbirn, der kleinste im Ländle, mit nur 83.517 Einwohnern ist „der beste Ort zum Leben“ in Österreich. Warum das Glück gerade hier, etwas versteckt vom Rest des Landes hinter dem Arlberg, zu Hause ist? Weil Dornbirn ein Paradies für Familien ist. „Wir bieten den perfekten Mix aus Wirtschaftsstandort, guter Infrastruktur und familiengerechten Lebensbedingungen“, sagt Kaufmann im etwas sperrigen Polit-Deutsch. Einfacher ausgedrückt: Nirgendwo sonst kommen im Verhältnis zu den Einwohnern mehr Kinder zur Welt. Die Job-Situation ist okay, die Ärztedichte top, die Umwelt sauber, das Leben leistbar. Ja, selbst der Schulweg wird in durchschnittlich 5,7 Minuten zurückgelegt. Das gelingt nur in fünf Bezirken Österreichs noch schneller.
An diesen Beispielen wird deutlich: Der große NEWS-Bezirkstest ist kein herkömmliches Online-Voting, bei dem klickfreundliche Einwohner das Ergebnis willkürlich beeinflussen. Für alle 117 Bezirke des Landes wurden vielmehr in 16 Kategorien objektive, weil statistische Jahreswerte erhoben und gewichtet. Rudolf Taschner, Österreichs wohl bekanntester Mathematiker von der TU-Wien, hat diese Werte dann in Beziehung zu Einwohnerzahl und Fläche gesetzt und eine Gesamtnote errechnet.
Silber für den Süden
Die strenge Algebra sorgt dann gleich beim Zweitplatzierten für die nächste Überraschung. Der liegt im äußersten Süden Österreichs und scheint erst seit 1. Jänner 2013 auf der Landkarte auf. Die Südost-Steiermark, aus den Ex-Bezirken Feldbach und Radkersburg erwachsen, holte Silber mit der Gesamtnote 1,64. Auffällig: Der Jungspund konnte keine einzige Einzelkategorie für sich entscheiden. „Die Südost-Steiermark hat aber durch die Bank so gute Noten, dass es für den zweiten Stockerlplatz reicht“, doziert Mathematiker Taschner. Auf Platz 3 landete schließlich Eisenstadt-Stadt, das es in immerhin fünf Kategorien unter die besten Zehn schaffte – darunter so wichtige Werte wie die Zahl der Ärzte und die der Schulen. Ganz vorne mit dabei sind die Burgenländer bei den Sonnenstunden. Nirgendwo in Österreich ist das Wetter besser als rund um den Neusiedler See. Auch das ist Lebensqualität.
Doch was bitte ist mit Wien? Der Inneren Stadt, dem kulturellen Zentrum unseres Landes, in dem die reichsten Österreicher zu Hause sind? Nun ja, es reicht für Rang 4. Klar, es gibt hier die meisten Theater und Museen, Ärzte beinahe in jedem Haus und Geschäfte ohne Ende. Doch fast 15 Euro Mietkosten pro Quadratmeter (und das netto) kann und will sich kaum jemand leisten. Auch der Nachwuchs bleibt Jahr für Jahr zunehmend aus. Das Geburtendefizit zählt zu den höchsten in ganz Österreich (trauriger Rekordhalter 2012 ist übrigens Oberpullendorf im Burgenland). Was nützt da schon ein durchschnittliches Jahreseinkommen von satten 34.333 Euro pro Einwohner (auch das netto)?
Die ganze Story inklusive der Detailergebnisse finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als iPad-Version.
Kommentare
und um sich nur ein "bisschen" Lebensqualität leisten zu können,muss Frau und Herr Österreicher immer tiefer in die nur schwach Indexangepasste Lohntüte greifen.
Der Topmathematiker sollte wissen - das Schwaz und Rheute nicht zu Vorarlberg gehört - siehe Auflistung letzt Seite!