Was verbindet Bier und Fußball?

"Erklärungsversuch" von Wolfgang Kralicek: Bier ist der Schampus des kleinen Mannes

von Wolfgang Kralicek © Bild: NEWS

Bei wichtigen Fußballübertragungen steigt der Wasserverbrauch zwei Mal messbar an: in der Pause und nach dem Schlusspfiff. Ursache ist, dass da praktisch alle Fußballfans aufs Klo gehen. Wasser lassen müssen sie deshalb oft so dringend, weil sie beim Fußballschauen gern Bier trinken. Fußball und Bier, das gehört zusammen wie Kindergeburtstag und Kakao oder Michael Häupl und gespritzter Weißwein. Zwischen Fußball und Bier passt kein Löschblatt, sie sind einfach unzertrennlich. Warum ist das so? Die beiden haben eben viel gemeinsam: Sie sind leicht zu verstehen, bodenständig und international verbreitet, sie lösen Emotionen aus, und man kann relativ viel von ihnen konsumieren. Wenn es stimmt, dass Fußball Opium für das Volk ist, dann ist Bier der Schampus des kleinen Mannes. Nicht nur die Fans, auch die Fußballer selbst sind Biertypen. Bei Siegesfeiern wird nicht, wie in der Formel 1, mit Champagner gespritzt, sondern aus großen Krügen mit Bier geschüttet. Vielleicht ist die "Bierdusche“ ja eine Art heidnisches Ritual: Die Kicker bedanken sich beim Fußballgott, indem sie ihm das opfern, was sie jetzt eigentlich lieber trinken wollen. So gesehen ist es eigentlich eine Schande, dass die EM heuer in einem Land stattfindet, wo Bierwerbung in Fußballstadien verboten ist.

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