Unser Sohn ist Autist

"In der Schule braucht er eine Assistentin. Doch keine Behörde will sie zahlen.“

Für andere Kinder, die auch neun sind, ist der tägliche Schulbesuch das normalste der Welt. Bei Florian H. ist die Sache hingegen ungleich komplizierter, denn er leidet unter dem Aspergersyndrom, besser bekannt als Autismus.

von Problematisch. Florian ist Autist und benötigt ab September eine Assistentin in der Schule. Die Finanzierung gestaltet sich schwierig. © Bild: © Michael Appelt

In punkto Schule haben seine Eltern und er bereits eine lange Leidensgeschichte zu erzählen. Bis Februar dieses Jahres besuchte Florian das seinem Wohnort nahegelegene Sonderpädagogische Zentrum in St. Christophen. Dort gab es allerdings wiederholt gravierende Probleme, wie Mutter Astrid NEWS erzählt: „Die Einstellung der Schule gegenüber meinem Sohn war nicht optimal. Er wurde von anderen Kindern Tag für Tag gehänselt und die Lehrer haben immer meinem Buben die Schuld daran gegeben.“

Weil man nicht ausreichend auf die Bedürfnisse von Florian eingegangen wäre, hätte es eine Reihe von negativen Vorfällen gegeben, berichtet die Mutter: „Bei Angst zeigt mein Kind bedingt durch die Krankheit aggressives Verhalten. Einmal hat er deshalb die Direktorin mit einem Polster attackiert. Eine Suspendierung vom Unterricht folgte.“

Assistentin nötig.
Um Florian einen schulischen Neubeginn zu ermöglichen, suchte Astrid W. auf eigene Faust eine andere Bildungsstätte. Seit April drückt er in Ollern die Schulbank. Dort fühlt sich Florian pudelwohl: „Es ist aufgrund seines Verhaltens personalmäßig zwar nur möglich, ihn täglich zwei Stunden zu unterrichten, doch er hat große Freude in der neuen Schule. Florian hat Freunde gefunden und liebt die Lehrer und den Direktor, die auf ihn und seine besonderen Bedürfnisse eingehen“, so Frau W.

Die gute Stimmung wir nun aber durch neue Probleme belastet. Um weiter die Schule in Ollern besuchen zu dürfen, braucht Florian ab September eine Assistentin. Mutter Astrid: „Von der Autistenhilfe würde eine Studentin als Stützkraft zur Verfügung stehen, doch die Finanzierung, für die wir als Eltern zu sorgen haben, ist ungeklärt. Wir werden von Behörde zu Behörde geschickt und haben den Eindruck, dass sich niemand wirklich zuständig fühlt.“

Und so hilft NEWS.
NEWS versucht zwischen diversen Stellen und Familie W. zu vermitteln. Zu Redaktionsschluss waren produktive Gespräche im Laufen. NEWS bleibt dran!

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