Pensionistin Nese Ö. aus Wien

"Ich sitze im Rollstuhl. Seit 3 Jahren konnte ich nicht duschen, weil das Bad zu eng ist."

Die Wünsche von Nese Ö. sind bescheiden geworden. Sie sehnt sich momentan zum Beispiel danach, erstmals nach drei Jahren wieder duschen zu können. Seit 2010 ist sie aufgrund multipler Sklerose dauerhaft an den Rollstuhl gefesselt und muss morgens von Pflegern mit einem Kran aus dem Bett gehoben werden.

von Problematisch. Seit sie im Rollstuhl sitzt, kommt Nese Ö. nicht mehr durch die Türstöcke ihrer Wohnung. Für eine geeignete Bleibe fehlt ihr das Geld. © Bild: NEWS/Marcus Deak

Ihre Wohnung in der Großfeldsiedlung im 21. Bezirk verdient die Bezeichnung "behindertengerecht“ allerdings leider überhaupt nicht. Die Türstöcke sind so eng, dass es für die leidgeplagte Wienerin nicht möglich ist, ins Badezimmer oder WC zu gelangen. "Man muss sich das einmal vorstellen: Seit drei Jahren kann ich nur im Bett gewaschen werden und muss den ganzen Tag eine Windel tragen, weil ich mich in meinen eigenen vier Wänden nicht uneingeschränkt fortbewegen kann“, erzählt Nese Ö. NEWS traurig.

Neue Wohnung nicht leistbar.

Ihre Schwiegertochter, die nicht müde wird, ihr hilfreich zur Seite zu stehen, hat wiederholt versucht, eine behindertengerechte Wohnung für sie ausfindig zu machen. Das Ergebnis: Zwei Mal kam es zur Besichtigung einer geeigneten Bleibe, doch beide Male scheiterte der Umzug am Baukostenzuschuss von rund 10.000 Euro, der zu bezahlen wäre. Nese Ö.: "Ich habe rund 700 Euro Pension, es ist mir nicht möglich, davon noch Geld zur Seite zu legen. Es gibt nun einmal auch Behinderte, die es nicht so dick haben.“

Und so hilft NEWS.

Um Nese Ö. ein Leben in angemessenem Umfeld zu ermöglichen, intervenierte NEWS bei Bezirksvorsteher Heinz Lehner. Er sieht sich nicht zuständig ("Ich vergebe keine Wohnungen!“) und verweist auf "Wiener Wohnen“, wo man Nese Ö. rät, beim Bundessozialamt Zuschüsse zu beantragen. NEWS bleibt dran!

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