Bauordnung macht Traum zunichte

Wegen einer Gesetzesänderung soll Ehepaar sein Traumhaus abreissen lassen

„Unsere Holzhütte am Teich ist abgebrannt. Als wir sie neu errichtet haben, hat uns der Bürgermeister ohne Vorwarnung die Baugenehmigung gestrichen. Jetzt droht der Abriss.“

von NEWS kämpft © Bild: NEWS/Marcus Deak

Etwa 25 Jahre ist eine Hütte in der burgenländischen Gemeinde Horitschon leer gestanden. Längst war die Umgebung völlig verwildert und die Hütte selbst komplett heruntergekommen. Doch Franziska und Ernst S. sahen von Anfang an mehr. Sie kauften den Grund, ließen selbst Strom und Wasserleitungen verlegen und richteten alles in mühevoller Arbeit liebevoll her. So schufen sie sich im Lauf der Zeit mit viel Fleiß ihr eigenes kleines Paradies.

Doch die Idylle hielt nicht lange, denn in der Nacht vom 15. auf 16. Dezember 2007 brannte die Hütte bis auf die Grundmauern nieder, Brandstiftung konnte nicht ausgeschlossen werden. Im guten Glauben errichteten sie die Hütte erneut. Mit viel Arbeit hatten sie gerechnet, doch nicht mit den Tücken der burgenländischen Bauordnung. Denn es geschah schlicht Unvorstellbares: Die alte Baugenehmigung war durch den Brand „erloschen“.

Durch eine Gesetzesänderung im Burgenland hätte es einer Umwidmung der Gemeinde vor Wiedererrichtung der Hütte bedurft. Diese wurde nicht erteilt, und so kam 2010 der Abrissbescheid, gegen den Familie S. seither verzweifelt kämpft. „Kann es sein, dass ein Rechtsstaat ein Gesetz beschließt, dessen Inhalt die Genehmigung einer Hütte zunichte macht? So wird jedem Feuerteufel Tür und Tor geöffnet“, ärgert sich Frau S. Besonders fragwürdig: Wäre die Hütte beim Brand weniger stark beschädigt worden, hätte sie ohne Genehmigung saniert werden dürfen. Durch das vollständige Niederbrennen war dieser Weg versperrt.

Abriss droht.
Nun droht ihnen das plötzliche Zerplatzen all ihrer Träume. Noch im April sollen sie die Hütte abreißen, sonst wird die Bezirkshauptmannschaft selbst aktiv. Mehr als 160.000 Euro Investitionskosten, die sich die Büroangestellte und ihr pensionierter Ehemann hart ersparten, sind so in Gefahr. Ein Großteil dafür wurde in die Hütte selbst, sowie die dazugehörigen Strom- und Wasserleitungen investiert. Das abseits gelegene Grundstück wird sich ohne die Hütte kaum mehr nützen lassen. Frau S. ist verbittert: „Das, was ich sparen konnte, haben wir in dieses Grundstück investiert. Nun will man uns alles nehmen.“

Und so hilft NEWS.

Die Burgenländer wandten sich also an NEWS, um in ihrem Fall etwas zu bewirken. NEWS schilderte die Begebenheiten der Burgenländischen Landesregierung. Im Büro des Landeshauptmanns Hans Niessl – der Landeshauptmann ist auch die oberste Baubehörde – sicherte man eine neuerliche Prüfung des Falls zu. NEWS bleibt dran!

@steinlechnerdan

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Kommentare

Teil 2:
Gerede hin, Gerede her. Ich appelliere an den Gerechtigkeitssinn
von unserem Herrn Landeshauptmann Niessl und an den Gleichheitsgrundsatz!

Teil 1:
bzgl. „tückische Bauordnung“ hatten wir unter Freunden eine Diskussion.Da wurde gesagt, es kann unmöglich sein, dass Familie S. solche Probleme hat.In der Kronenzeitung stand geschrieben: „Landesrat Bieler hatte in ca. 3 Wochen die Umwidmung von
Grünland in Bauland!“ Da stand aber davor keine Hütte wie bei Familie S. in Horitschon.

Ich denke, diese Familie hat schon genug mitgemacht - oder möchten Sie mit der Situation tauschen? Alle Ersparnisse wurden in diesen Lebenstraum gesteckt, wo ist hier Gerechtigkeit und Menschlichkeit?
Sie sollten dich FÜR die Bürger da sein, nicht GEGEN diese, oder liege ich hier falsch?

Filip Sky

Im Burgenland wird mit nachstehend angeführten Worten
in die EU-Wahl gegangen:
„Europa im Kopf, Burgenland im Herzen!“
News schreibt Landeshauptmann Niessl prüft die
Sachlage der Familie S. Ich hoffe, dass der Landeshauptmann
das Herz am rechten Fleck hat.

Margot Pölz

Als Bewohnerin der Nachbargemeinde von Horitschon weiß ich, dass
die Hütte der Familie S. in einem Verbund Weiher steht, d.h. in der Nähe der wieder errichteten Hütte stehen mehrere Hütten! Warum stört die Hütte der Familie S.? Warum ist gerade die Hütte der Familie S. abgebrannt? Warum werden dieser Familie solche Probleme gemacht?

Ich wünsche Familie S. bei ihrem Kampf viel Erfolg!

Michael Kolar

Das ist ja nicht zu fassen! Sowas kann man doch nicht machen. Wirklich tragisch, was sich hier abspielt. Hoffentlich könnt ihr euer Recht durchsetzen. Ich wünsche euch alles Gute!

Teil 2
Vielleicht ist er den sogenannten Wildpflegern, man nennt sie auch Jäger (das sind in der Regel jene Herren, die gerne Räuber und Gendarm spielen oder auch ein Wildschwein getarnt als VW Golf abschießen) zu Dank verpflichtet.

Ich hoffe für die Betroffenen, dass die Landesverwaltung dem Unsinn ein Ende bereitet.

Teil1
Durch eine Gesetzesänderung enteignet zu werden ist ein starkes Stück! Warum der Herr Bürgermeister die Baugenehmigung nicht erteilt, wird wohl nur er wissen.

Er dürfte jedenfalls mit seiner Vorgangsweise für Einmaligkeit gesorgt haben. In anderen Gemeinden hätte die Baubehörde (=Bürgermeister) sicher eine vernünftige Lösung gefunden

Kurt Stangl

Teil 3.
....sollen hier wirtschaftlichen Interessen der Vorzug gegeben werden. Was versteht man hier unter BÜRGERMEISTER ?? Wenn die Sachlage sich hier tatsächlich so verhält wie geschildert, dann ist das eine riesen Sauerei und muss seine konsequenzen haben!!!

Kurt Stangl

Teil 2.
Wie immer diese Sache ausgehen wird, alle Gemeindemitglieder sollten dieses Vorgehen bei den nächsten Wahlen berücksichtigen. Denken Sie darüber nach was es für Sie bedeuten würde, wenn man Ihnen das Haus wegreissen liese. Schon alleine, dass die Gemeinde diese Überlegung ventiliert müsste reichen den Vorstand abzuwählen. Anstatt die Interessen der Bürger zu wahren sollen hier wirtschaftli

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