Gut Aiderbichl:
Manager wurde vorgeführt

Verfahren wegen Verdachts des schweren Betrugs bei Schenkungen und Erbschaften

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Fakten - Gut Aiderbichl:
Manager wurde vorgeführt

Ehrengruber hatte „nachweislich Kontakt“ mit einem Zeugen aufgenommen und versucht, „den Inhalt von dessen Aussage vor der Polizei zu erfahren.“ Es bestehe die Gefahr, heißt es in den News vorliegenden Akten, dass „er sich mit Mittätern besprechen und Zeugen, insbesondere ehemals in seinem Abhängigkeitsverhältnis stehende Angestellte bzw. Mitarbeiter, beeinflussen werde.“

Am 23. Juli haben 41 Beamte der Polizei und vier Experten des Finanzamts ab sechs Uhr früh nicht nur Gut Aiderbichl durchsucht und die Aiderbichl-Büros in der Salzburger Johannes-Filzer-Straße gefilzt, sondern auch die Villa unter die Lupe genommen, in der Aufhauser und Ehrengruber gemeinsam wohnen. An vier Standorten wurden rund 50 Ordner sichergestellt, dazu Telefone, Laptops, USB-Sticks. Ein besonders auffälliges Fundstück, das in einem Büroschrank sichergestellt wurde, sorgte selbst bei den erfahrenen Fahndern für fast tierische Verwunderung: ein verschlossener Safe, dessen Code Geschäftsführer Ehrengruber seinen Angaben zufolge nicht kannte. Er erklärte, dass der Tresor „aus einer Verlassenschaft“ stamme.

Gute Geschäfte macht Gut Aiderbichl tatsächlich längst nicht nur mehr mit Patenschaften für notleidende Tiere, die auf den Gnadenhöfen ihr Gnadenbrot fristen, sondern auch mit Schenkungen und Verlassenschaften vermögender Tierfreunde. Ein Zeuge gibt zu diesem Aiderbichl-Geschäftsfeld den Kriminalisten unter Wahrheitspflicht unter anderem zu Protokoll: „Diese Organisation“ werde „wie ein Sekte geführt“; „Jedes wertvolle Teil, sämtlicher Schmuck und Bargeld werden nach den Räumungen“ nach Salzburg in die Villa Aufhauser gebracht. Ein anderer Zeuge erklärt: Aufhauser stelle sich als „graue Eminenz“ dar, Ehrengruber mache „die Schmutzarbeit“; „Das Geschäftsmodell von Gut Aiderbichl sehe ich persönlich so, dass man von Kleinspenden nicht leben kann und dass intensiv mögliche Erbschaften (…) praktiziert werden.“

Die Aiderbichl-Manager Aufhauser und Ehrengruber haben stets alle Vorwürfe bestritten. Über ihre Anwälte ließen sie ausrichten, dass sie bis auf Weiteres nicht bereit wären, Fragen im Zusammenhang mit dem Gegenstand des Verfahrens zu beantworten. Aufhauser sei zudem nicht vernehmungsfähig. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Lesen Sie im neuen News alles über die „Akte Aiderbichl": Wie das Geschäft mit toten Tieren funktioniert und warum getötete Eintagesküken von Gut Aiderbichl zur Verfütterung an Füchse angekauft werden.

Kommentare

Muehldorf1 melden

Ein großer Aufmacher mit wenigen - bzw. so gut wie keinen neuen Fakten dahinter. Es wurde das Gleiche thematisiert, wie bereits vor Wochen, aufgehübscht mit ein paar Fotos, die man auch in jedem x-beliebigen Tierpark hätte aufnehmen können, wo Wildtiere leben, die Fleisch fressen. Traurig, dass man so versucht, eine gute Sache in den Schmutz zu ziehen...

Hulu melden

Die Sache ist gut, aber es steht mittlerweile auch so gut wie fest das sich der Geschäftsführer und einige andere am Geld der Tiere bereichert haben.

Muehldorf1 melden

Wer sagt, dass es feststeht? Das tut es erst, wenn ein Urteil gesprochen wurde und nicht dann, wenn es die Presse so befindet. Man sollte nicht vorschnell falsche Schlüsse ziehen.

tierfreundin1 melden

endlich kommt Bewegung in die Sache....ich appelliere an die Staatsanwaltschaft alle Schenkungs- und Übernahmeverträge zu überprüfen und mit den noch lebenden Betroffenen Kontakt aufzunehmen...der mir Bekannte Betroffene hat noch immer Angst selbst an die Staatsanwaltschaft heranzutreten.... der Druck von Seiten der Stiftung Aiderbichl scheint hoch zu sein....

Hulu melden

Wurde auch Zeit. Diese Sekte ist zum Kotzen

Muehldorf1 melden

Soweit mir bekannt, handelt es sich hier um ein Projekt zum Tierschutz und nicht um eine Sekte. Was ist mit anderen Tierschutzvereinen? Ist jeder Verein eine Sekte, nur weil er sich für eine Sache einsetzt, für die sich nicht jeder begeistern kann? Es wird ja niemand gezwungen, sich zu engagieren.

tierfreundin1 melden

...wenn jemand, der mit Aiderbichl einen "Vertrag" abgeschlossen hat und auf die Einhaltung der Versprechungen pocht (was eh nicht gemacht wird), als Antwort bekommt: "Du wirst doch jetzt nicht ungemütlich werden, du bist doch auch ein Àufhauserianer`"....dann klingt das schon sehr nach einer Sekte.....

tierfreundin1 melden

es ist wirklich wünschenswert, dass jetzt ordentlich geprüft wird..... und dann mal aufgeräumt....
finde nur interessant, dass der ORF trotzdem eine Adventsendung macht/bringt..... aber mit Geld geht eben alles....wie die teuer eingekaufte Pamela Anderson....ist ja wirklich lächerlich das Ganze.... apelliere an die Staatsanwaltschaft schnell und gründlich zu arbeiten...

Muehldorf1 melden

Ich weiß nicht, wo Sie das Wort "Aufhauserianer" her haben, aber ich höre es zum ersten Mal. Was der ORF sendet, obliegt wohl seiner Entscheidung als Auftraggeber/Produzent. Anderson war ja vor Jahren schon einmal dort - was spricht dagegen, dass sie nochmal zu Besuch kommt. Sie können sich offenbar nicht vorstellen, dass jemand etwas auch etwas kostenlos oder aus Überzeugung macht, oder?

tierfreundin1 melden

ad Mühldorf..... ich vermute hinter Ihrem Nick den Verwalter bzw. einen engen Mitarbeiter..... und zu Ihrer Frage - einer Ihrer Mitarbeiter hat dieses Wort verwendet

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