FMA vergibt fürstliche Geldstrafe

Economy Class: Esther Mitterstieler über Steuer-Troubles der royalen Verwandten

von Esther Mitterstieler © Bild: News/Ian Ehm

Keiner ist vor Fehlern gefeit, auch ein royaler Verwandter nicht. Das zeigten nicht nur die spanische Prinzessin Cristina und Ehemann Iñaki Urdangarin, der als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Instituto Nóos Millionenbeträge veruntreut haben soll. Auch Österreichs Adel kämpft hinter den Kulissen mit eigenen Unzulänglichkeiten. Graf Ernst Abensperg und Traun, der mit der schwedischen Prinzessin Madeleine verschwägert ist, muss für seine Zeit als Vorstand der Valartis Bank eine fürstliche Strafe von 82.500 Euro zahlen, geht aus einer Mitteilung der Finanzmarktaufsicht hervor.

Auf ihrer Homepage teilt die Behörde mit, „dass wegen Verstößen gegen diverse Bestimmungen zur Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung (§§ 40 ff. BWG) gegen drei im Tatzeitraum verantwortliche Vorstände der Valartis Bank (Austria) AG vom Bundesverwaltungsgericht rechtskräftig Geldstrafen verhängt wurden“. Auch Andrew Hartnett, damals ebenfalls Vorstand, wird zu einer Geldstrafe verdonnert (64.800 Euro), Monika Jung mit 23.100 Euro belangt. Jung ist auch heute noch Vorstand der Bank, die aus der ehemaligen Anglo Irish Bank im Jahr 2008 an eine Schweizer Investorengruppe verkauft und in Valartis Bank umbenannt wurde.

Der Vorwurf an die drei ist gerade in Zeiten, in denen über die Abschaffung des Bargelds diskutiert wird, ein bezeichnender: Anscheinend sollen jede Menge Bargelddollars in Postsäcken auf die Bank transferiert worden sein, heißt es aus gut informierten Kreisen. Abensperg und Traun sowie Hartnett sind bereits Ende 2012 von ihren Funktionen zurückgetreten.

Der Link zur Schwedenprinzessin ergibt sich wie folgt: Ernst Abensperg und Traun ist mit Natascha, der Halbschwester von Chris O’Neill, dem Mann von Prinzessin Madeleine, verheiratet. Dessen Mutter Eva Maria O’Neill stand mit ihren Kindern – neben Chris und Natascha gibt es auch noch Halbschwester Tatjana d’Abo – bei der Hochzeit von Madeleine mit O’Neill 2013 ebenfalls im Rampenlicht. Doch siehe Spanien: Auch blaues Blut schützt vor steuerlichen und rechtlichen Troubles nicht.

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