Die Masse der Fans, die bereits seit den Morgenstunden auf ihre Stars am roten Teppich wartete, lichtete sich nach dem Auftritt von Natalie Portman ein wenig. Doch ein paar Stunden später wurde das Gedränge wieder dichter, um dann genau zu Mitternacht die nächsten Hollywood-Stars am Lido zu begrüßen.
"Machete"-Premiere um Mitternacht
Kult-Filmer Robert Rodriguez stellte sein neuestes Werk Machete vor und brachte seine beiden Hauptdarsteller Jessica Alba und Danny Trejo mit in die Lagunenstadt. Pünktlich zur Premiere um Mitternacht schritten die drei über den Red Carpet und hatten sichtlich Freude dabei. Rodriguez zückte seinen eigenen Fotoapparat um die kreischenden Fans aufzunehmen und auch Danny Trejo posierte freudig für jedes Foto. Geduldig gingen die Hollywood-Stars auch den Autogrammwünschen der Fans nach, bevor sie im Festsaal verschwanden.
Machete war ursprünglich ein Fake Trailer aus Rodriguez Film Planet Terror. Da dieser jedoch so gut ankam beim Publikum, beschloss der Texaner einen ganzen Film daraus zu machen und damit seinem Cousin Danny Trejo erstmals eine Hauptrolle zu geben. Das hat er ohnehin schon längst verdient, so der Filmemacher.
Top-Besetzung
Und auch die restliche Besetzung hat sich Rodriguez gut überlegt und dafür vermutlich tief in den Budget-Topf gegriffen: Neben Trejo und Alba sind auch noch Robert DeNiro (hervorragend in der Rolle des texanischen Senators John McLaughlin, der sich nicht gerade durch die Blume gesprochen gegen mexikanische Einwanderer ausspricht), Alt-Action-Held Steven Seagal, Don Johnson, Michelle Rodriguez und Lindsay Lohan (die sich weitgehend selbst spielt) zu sehen.
Die Charaktere von Machete sind natürlich durch und durch sehr eigen, was der Regisseur natürlich auch so bezweckte: Jeder soll einzigartig sein und zwar so, dass man aus jedem der Charaktere ein eigenes Spin Off machen könnte, so Rodriguez.
Film mit Kult-Charakter
Machete ist ein typischer Rodriguez-Blutrausch mit typischer Hollywood-Handlung bzw. typischem Hollywood-Ende (Gut kämpft gegen Böse, Gut gewinnt). Die Story ist aber eher nur Nebensache (Der mexikanische Ex-Cop Machete muss zusehen wie seine Tochter vor seinen Augen ermordet wird und wir Jahre später von einem Geschäftsmann angeheuert den Senator von Texas zu ermorden. Jedoch wird dabei Machete angeschossen und kann den Auftrag nicht ausführen. Dafür soll er nun sterben...). Viel wichtiger sind die Bilder und die Sprüche des Filmes. Schließt man in einigen Szenen besser die Augen (zum Beispiel wenn der Pfarrer ans Kreuz genagelt wird), so darf in anderen wiederum herzhaft gelacht werden (zum Beispiel beim Fake-Werbespot für Senator McLaughlin). Machete ist somit ein typischer Rodriguez-Film mit Kult-Charakter. Man muss es dem Mann mit dem Cowboy-Hut einfach lassen: Er schafft es, sein Publikum gut zu unterhalten, denn langweilig wird einem bei Machete keine Sekunde.
Nina Edler, Venedig