Silvester: Unfälle und Verletzte

Rettung hatte "ereignisreiche Nacht": Fast 1.000 Einsätze in Wien bei Jahreswechsel

von Feuerwerk für NEujahr 2012 © Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

Einen schweren Brand hat eine Rakete in einer Wohnung in der Hamburger Straße in Wien-Margareten am Neujahrstag ausgelöst: Mehrere Personen wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht, ihnen war laut Feuerwehr-Sprecher Gerald Schimpf der Fluchtweg abgeschnitten. 20 Patienten wurden von der Rettung versorgt, wie Roland Packert von der Wiener Rettung der APA berichtete. Acht Menschen mussten mit schweren Rauchgasvergiftungen ins Spital gebracht werden. Für die Rettung war es überhaupt eine "ereignisreiche Nacht" mit fast 1.000 Einsätzen rund um die Silvesterfeierlichkeiten.

Auslöser des Feuers dürfte eine "verirrte Rakete" kurz nach Mitternacht gewesen sein, wie Schimpf am Dienstag mitteilte. Diese war in einer Wohnung im ersten Stock gelandet. Darüber fand in anderen Räumlichkeiten eine Party statt, daher waren neben den Hausbewohnern noch viele Gäste anwesend. Da sich der Rauch im Stiegenhaus ausbreitete, war vielen der Weg ins Freie nicht möglich. Bei Ankunft der Einsatzkräfte "riefen zahlreiche Personen auf einem Balkon und an mehreren Fenstern um Hilfe". Aus anderen Fenstern trat dichter Rauch aus.

Feuerwehrmann wurde verletzt

Die Rettung rückte mit Teilen des Katastrophenzuges aus, so Packert. Das Feuer selbst war rasch gelöscht.


Ebenfalls durch eine Silvesterrakete war nach Mitternacht ein Dach eines Wohnhauses auf dem Lucasweg in Meidling in Brand geraten. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand bereits die Hälfte des Dachstuhls in Flammen. Eine Frau wurde gerettet, zwei Wohnungen sind vorerst nicht mehr benutzbar.

Ein Feuerwehrmann ist am Montagnachmittag verletzt worden: Er war bei einem Zimmerbrand in einem Haus auf der Kupelwiesergasse in Hietzing im Einsatz. Nach dem gewaltsamen Öffnen der Eingangstür hatten die Helfer eine ältere Frau auf dem Boden liegend vorgefunden. Bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten nach weiteren Personen fiel ein Fenstergitter auf den im Vorgarten befindlichen Feuerwehrmann.


"Weniger kleine, dafür einige größere Einsätze", lautete die Silvesternacht-Bilanz der Feuerwehr. Die Vielzahl an Einsätzen der Wiener Rettung stand klar im Zusammenhang mit Neujahrsfeiern - Alkoholkonsum und unvorsichtiger Umgang mit Pyrotechnik waren häufig die Ursachen.

Verletzte nach Unfällen mit Feuerwerkskörpern in OÖ

Zwei Jugendliche und drei Männer sind zum Jahreswechsel beim Abfeuern von Böllern in Oberösterreich verletzt worden und landeten im Krankenhaus. Einen 13-Jährigen aus dem Bezirk Perg erwischte es im Gesicht, als er - mit Erlaubnis seines Vaters - eine sogenannte Raketenbatterie zündete. Doch zumindest ein Feuerwerkskörper ging schon am Boden los und traf den Buben, berichtete die Polizei-Pressestelle.

Ebenfalls eine Raketenbatterie wurde einem 32-Jährigen in Pettenbach (Bezirk Kirchdorf) zum Verhängnis. Er wurde im Bereich eines Auges und an der Stirn getroffen. Ein 16-Jähriger aus Seewalchen zündete gemeinsam mit anderen Jugendlichen Feuerwerkskörper. Einer der Kracher explodierte in seiner linken Hand. Der Bursche wurde erheblich verletzt und erlitt Verbrennungen.

Ein 24-Jähriger aus Sandl (Bezirk Freistadt) zündete eine Leuchtrakete, die ohne Verzögerung los ging. Dabei wurde seine linke Hand in Mitleidenschaft gezogen, auch im Gesicht trug er kleinere Wunden davon. In Ampflwang (Bezirk Vöcklabruck) steckte ein 34-Jähriger einen Böller in einer Hauszufahrt an und verletzte sich am linken Daumen schwer, berichtete die Polizei.

Frau stürzte nach Silvesterparty aus Fenster

Eine 27-jährige Oberösterreicherin ist nach einer Silvesterparty am Dienstag gegen 1.45 Uhr beim Rauchen aus dem Fenster gestürzt. Sie verlor auf der Fensterbank in der Wohnung ihres Freundes in St. Pantaleon (Bezirk Braunau) das Gleichgewicht und fiel etwa sechs Meter auf einen abschüssigen Hang, berichtete die Polizei-Pressestelle. Die Frau wurde von der Feuerwehr aus dem schwer zugänglichen Gelände geborgen. Sie kam mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Spital.

Nur wenige Notfälle im Burgenland

Die Silvesternacht ist für die Einsatzkräfte im Burgenland relativ ruhig verlaufen. Die Feuerwehr musste viermal zu Löscheinsätzen infolge fehlgeleiteter Feuerwerksraketen ausrücken, ein Großteil davon Hecken- und Flurbrände, so die Landessicherheitszentrale Burgenland am Dienstag.

In Wimpassing (Bezirk Eisenstadt Umgebung) griffen die Flammen durch Funkenflug auch auf einen Dachsstuhl über. Das Feuer im Ausmaß von etwa zwei Quadratmetern konnte in kurzer Zeit gelöscht werden. In Pöttsching (Bezirk Mattersburg) geriet eine Papiertonne durch Feuerwerkskörper in Brand. Auch ein Einfahrtstor und die Hausfassade wurden dabei beschädigt.


Relativ wenig zu tun gab es auch für Burgenlands Rettung und Notärzte. Abgesehen von einigen alkoholbedingten Notfällen sei die Nacht unspektakulär verlaufen, hieß es aus der Landessicherheitszentrale.

Obersteirer von Silvesterrakete schwer verletzt

Ein 39-jähriger Obersteirer ist in der Silvesternacht bei einem Pyrotechnik-Unfall schwer verletzt worden. Wie das Landespolizeikommando am Dienstag mitteilte, wurde der Mann von einer Feuerwerksrakete, die er vermutlich selbst gezündet hatte, im Gesicht getroffen.

Der Zwischenfall ereignete sich gegen 22.30 Uhr auf einem Anwesen in Salchau (Bezirk Murau). Über den genauen Unfallhergang gab es zunächst keine Angaben. Laut Polizei dürfte der Mann bei der Feier in familiärem Kreis aber selbst die Rakete gezündet haben. Er erlitt einen Kieferbruch, einen offenen Nasenbeinbruch und Augenverletzungen. Der Verletzte wurde von seiner Gattin zum Arzt gebracht, der nach der Erstversorgung die Überstellung ins LKH Klagenfurt veranlasste.

17-jähriger Steirer starb bei Verkehrsunfall in der Silvesternacht

Ein 17-jähriger Steirer ist in der Silvesternacht in der Obersteiermark bei einem Verkehrsunfall auf der Murtalschnellstraße (S36) ums Leben gekommen. Der Unfall wurde in den Morgenstunden des Neujahrstages von einem Bediensteten der Straßenmeisterei entdeckt, wie die Autobahnpolizei mitteilte. Wie die Ermittlungen ergaben, war der Fahrzeuglenker, ein 17-Jähriger aus dem Bezirk Murau, aus ungeklärter Ursache in der Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen. Der Wagen rammte den Steher des Verkehrszeichens und stürzte über die Böschung. Beim Anprall wurde der vermutlich nicht angegurtete Lenker aus dem Fahrzeug geschleudert worden sein. Er dürfte sofort tot gewesen sein.

Niederösterreicher von Feuerwerkskörper im Gesicht getroffen


Kurz nach Mitternacht ist in Kirchberg am Wechsel (Bezirk Neunkirchen) ein 29-Jähriger von einem Feuerwerkskörper im Gesicht getroffen worden. Der Unfall war im Garten des Mannes passiert, berichtete die Polizei. Ob er mit einem Böller oder mit Raketen hantiert hatte, war noch unklar. Aus unbekannter Ursache wurde er im Gesicht getroffen und erlitt Verletzungen im Mundbereich und an der Stirn. Er wurde mit der Rettung in ein Spital gebracht.

Kommentare