Wien fixiert neues
Taxitarifmodell

Wien hat ein neues Taxitarifmodell fixiert, das auch für Mietwagenplattformen wie Uber gelten soll. Nach einer Begutachtung soll der Tarif einer einjärigen "Beobachtungphase" unterzogen werden.

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Neu geregelt - Wien fixiert neues
Taxitarifmodell

Die entsprechende Einigung wurde am Freitag vom Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl und dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck, verkündet. Die Preise für eine Fahrt durch Wien setzen sich künftig aus einem Grund-, Strecken- bzw. Zeittarif zusammen.

Wien hat damit die neuen Regeln zur Vereinheitlichung des Taxi- und Mietwagengewerbes umgesetzt. Schon bisher war bekannt, dass man das System des Taxitarifs beibehält. Eine theoretisch ebenfalls mögliche Freigabe der Preisgestaltung wird es nicht geben, war schon zuletzt klargestellt worden. Künftig müssen sich jedenfalls alle Anbieter - auch Mietwagenplattformen wie Uber - an diese Vorgaben halten.

Die Kosten im Detail

Für Fahrten, bei denen ein Taxi auf der Straße herangewunken oder am Standplatz genommen wird, gilt künftig ein Grundtarif von 3,40 Euro am Tag und 3,80 Euro in der Nacht. Dazu kommt ein Streckentarif für 1 bis 5 Kilometer von 0,80 Euro sowie 0,50 Euro ab 5 Kilometer. Der Zeittarif für Standzeiten beträgt 0,50 Euro Cent pro Minute. Zuschläge sind jedoch möglich. Vorbestellte Fahrten können, so wurde versprochen, in Zukunft mit einer Preisspanne von 20 Prozent nach unten wie nach oben vorausberechnet werden. Die Rückkehrpflicht, wie sie bisher für Mietwagen gegolten hat, entfällt.

In einem nächsten Schritt geht die Verordnung in Begutachtung sowie in eine einjährige Beobachtungsphase. Dabei sollen etwa die Sozialpartner Daten zum neuen Tarifmodell sammeln sowie dessen Umsetzung und Wirkung prüfen, hieß es. Besonderes Fokus solle hier auf Klimaschutz bzw. Lohn-und Sozialdumping gelegt werden.

Erste Reaktionen betroffener Unternehmer

In einer ersten Reaktion lobte auch das Taxiunternehmen 40100 die neue Systematik: "Wir freuen uns, dass durch dieses neue Modell Wucherpreisen diverser Anbieter in Zukunft ein Riegel vorgeschoben wird", erklärte Geschäftsführer Andreas Hödl. "Durch die fairen Rahmenbedingungen, an die sich in Zukunft alle Anbieter halten müssen, wird ein Qualitätswettbewerb erst möglich. Zudem können sich Kunden darauf verlassen, dass sich ihr Fahrpreis innerhalb eines festgelegten Korridors bewegt."