Neuer Energieriese in Österreich: Wird
Verbund lediglich ein OMV-"Anhängsel"?

Großaktionär EVN befürchtet eine Neben-Rolle Konzern erstaunt über Ruttenstorfer-Aussagen

Mit "Erstaunen" reagiert Verbund-Großaktionär EVN auf die Aussagen von OMV-Chef Ruttenstorfer, wonach der Verbund bei dem geplanten Zusammengehen mit der OMV auch als Tochtergesellschaft der OMV fungieren könne. Die Verbundgesellschaft solle offenbar zu einem Anhängsel der OMV degradiert werden, befürchtet die EVN. Die stehe im Widerspruch zum verkündeten Merger von gleichberechtigten Partner. Der Verbund weist die Aussagen der EVN zurück, wonach der Verbund offenbar zu einem Anhängsel degradiert werden könnte. Davon könne keine Rede sein.

Ruttenstorfer hatte am Samstag erklärt, dass für den Zusammenschluss der beiden Unternehmen keine Zustimmung der Wiener und Niederösterreicher nötig sei. Sie könnten aber bei einer endgültigen Verschmelzung von Verbund und OMV dagegen sein, dann würden die beiden Unternehmen nicht verschmolzen. Es werde selbstverständlich im ersten Schritt ein voller Konzern gebildet, ein Konzern mit einer Tochtergesellschaft für das Stromgeschäft. Ruttenstorfer zeigte sich aber überzeugt, dass die Verschmelzung wie geplant im Jahr 2007 stattfinden werde.

Es gebe keine getrennten Verhandlungen, Wien und Niederösterreich würden wie jeder Kleinaktionär behandelt. Angesprochen auf eine Kontrollprämie für die beiden Bundesländer erklärte der OMV-Chef: "Sie haben heute keine Kontrolle, daher gibt's auch keine Prämie".

Der börsenotierte niederösterreichische Versorger EVN und Wiener Stadtwerke halten zusammen 23,8 Prozent am Verbund. Weitere 7,3 Prozent hält die Tiroler Tiwag.

(apa/red)