Neuer Bombenanschlag in Türkei: Explosion
in Istanbul-Supermarkt - mehrere Verletzte

Mondestens 1 Person bei Detonation schwer verletzt Kurdische Gruppe bekennt sich neuerlichem Terror

Per E-Mail an die prokurdische Nachrichtenagentur Firat (FNA) erklärte die Gruppe, der Anschlag sei die "Antwort auf die barbarischen Übergriffe des faschistischen türkischen Staats gegen das kurdische Volk". Die selbe Gruppe hatte am Donnerstag eine Bombe in einem Internet-Cafe der Metropole gezündet. Dabei kam ein Mensch ums Leben, 16 weitere wurden verletzt.

Der türkische Nachrichtensender NTV berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, mit dem Anschlag habe möglicherweise an die Festnahme des Kurdenpolitikers Abdullah Öcalan am 15. Februar 1999 in Kenia erinnert werden sollen. Im selben Jahr wurde er von einem türkischen Staatssicherheitsgericht zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde später in lebenslange Haft umgewandelt.

Öcalan steht an der Spitze der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die PKK kämpfte von 1984 bis 1999 gegen die türkische Armee, danach verkündete sie einen einseitigen Waffenstillstand. Seit Öcalans Festnahme wird die PKK von Flügelkämpfen erschüttert. In den Augen der Polizei handelt es sich bei den Freiheitsfalken von Kurdistan um eine PKK-Tarnorganisation. Die PKK-Führung beteuert dagegen, keine Verbindungen zu der Gruppe zu unterhalten, die aus ehemaligen Mitgliedern ihrer Organisation bestehen soll.(apa/red)