Noch mehr Arbeitslose

Neue, verbesserte Methode angewandt, um die Arbeitslosenquoten neu zu berechnen

Die Statistik Austria hat die neue, nach ihren Angaben verbesserte Methode, nun angewandt, um die Arbeitslosenquoten seit 2004 neu zu berechnen. Demnach ergibt sich mit der neuen Gewichtung eine im Schnitt um 0,6 Prozentpunkte höhere Arbeitslosigkeit in Österreich im vergangenen Jahrzehnt. Die Zahl der Arbeitslosen ist höher als bisher berechnet, bei den Erwerbstätigen gibt es einen Rückgang.

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Statistik Austria - Noch mehr Arbeitslose

Die Statistik Austria ermittelt ihre Zahlen aufgrund einer Hochrechnung von Befragungen im Rahmen des Mikrozensus. Durch die Einbeziehung von Verwaltungsdaten konnte nun die Gruppe der Nicht-Antwortenden besser zugeordnet werden, heißt es vonseiten der Statistik-Experten.

Warum sich innerhalb dieser "Non-Response-Gruppe" überdurchschnittlich viele Arbeitslose befinden, dazu könne man nur Vermutungen anstellen, denn gesicherte Forschung gebe es keine, so die Statistiker. Möglicherweise würden Arbeitslose zurückhaltender als Erwerbstätige auf den Brief einer Behörde reagieren, die sie zu einer ausführlichen Befragung auffordere - vielleicht weil sie Verschlechterungen bei ihren Bezügen befürchten würden. Aber auch ein durch den Einkommensverlust verursachter Wohnungswechsel oder Sprachprobleme könnten die Gründe sein, dass Arbeitslose überproportional häufig nicht befragt werden könnten.

Warum Arbeitslosenquote angehoben wurde

Weitere Faktoren, die zur Anhebung der Arbeitslosenquote beitragen, seien geänderte Rahmenbedingungen aufgrund revidierter Bevölkerungszahlen auf Basis einer Registerzählung 2011 sowie eine geänderte Gruppierung bei der Staatsangehörigkeit entsprechend den EU-Beitritten der vergangenen Jahre, die zu einer Neugewichtung der Gruppen führten.

Die von der Statistik Austria ermittelten Daten richten sich nach der Definition der ILO (International Labour Organization - Internationale Arbeits-Organisation). Demnach reicht eine Stunde bezahlte Arbeit pro Woche aus, um als erwerbstätig zu gelten. Diese Quote wird auch "internationale Quote" genannt und in den Eurostat-Statistiken der EU verwendet.

Demgegenüber steht die Arbeitslosenquote nach nationaler österreichischer Berechnung, die vom Arbeitsmarktservice (AMS) ermittelt wird. Diese stützt sich auf die beim AMS vorgemerkten Arbeitssuchenden und ist deutlich höher als die internationale Quote. Für 2014 liegt die nationale Arbeitslosenquote bei 8,4 Prozent, die internationale Quote nun (neu) bei 5,6 Prozent.

Weniger Vollzeitarbeit

In Österreich arbeiten immer mehr Menschen in Teilzeit, geht aus dem heute veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Statistik Austria hervor. Im Jahr 2014 gab es um 44.000 Teilzeitstellen mehr und um 36.400 Vollzeitarbeitsplätze weniger. Der Zuwachs bei Teilzeitjobs entfiel zu gut zwei Drittel auf Frauen. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,4 Prozent (2013) auf 5,6 Prozent (2014).

Die Teilzeitquote erhöhte sich von 26,8 auf 27,9 Prozent. Die Erwerbstätigenquote sank von 71,4 auf 71,1 Prozent. Insgesamt waren im Vorjahr 4,112.800 Personen (+8.000) erwerbstätig und 244.900 Personen (+13.600) arbeitslos. Die Statistik Austria ermittelt die Daten aufgrund einer Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung mit neuer Methode.

Rückgang bei offenen Stellen

Österreich musste bei der Zahl der offenen Stellen im Vergleich der 28 EU-Staaten im vierten Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal mit -0,1 Prozentpunkten das zweitschlechteste Ergebnis hinnehmen. Nur Belgien wies mit -0,5 Prozentpunkten einen noch höheren Rückgang auf. In der EU wurde ein Anstieg von 1,7 Prozentpunkten registriert, die Eurozone konnte mit +1,8 Prozentpunkten aufwarten.

Kommentare

strizzi1949

Sagt einmal, liebe Poster hier, glaubt Ihr den Schwachsinn, den Ihr hier verbreitet, wirklich selber?

Tavington melden

Alles Lüge!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und diese Lügerei wird von meiner Steuer finanziert! Frechheit, Frechheit, Frechheit!!!

christian95 melden

Ähnlich wie in China, Kuba oder Nordkorea.....
Staatlich geschönte Statistiken, - und der jeweilige Staatsfunk lobt dafür die Regierung.
Arbeitslos und arm wird man nur in der Privatwirtschaft. Mit einem Parteibuch von SPÖ oder ÖVP wird man beim Staat lebenslag mit hochbezahlte und sichere Jobs versorgt. Ab 50 darf man dann in Pension.

christian95 melden

Die ÖVP will ihre Parteigünstlinge schützen und plakatiert: "Weniger Staat mehr Privat".
Selber bekommen sie ALLE nach ihrer politischen Laufbahn keinen Job in der von ihnen so gelobten Privatwirtschaft. (Ob Molterer als gelernter Bauer auch in einer Privatbank Direktor wäre?

Oberon
Oberon melden

Wollen wir in puncto AL-Zahlen noch besser vor der EU dastehen, weil eine neue Berechnung nötig ist? Sicher hat man bereits die besten Statistikfriseure aufgetrieben, die sich sogleich freudig ans gelobte Werk machen. Was tun unsere knieweichen Politiker denn noch, um uns weiß zu machen, dass es - zumindest theoretisch - keine Arbeitslosen geben kann?! Falls so ein unnötiger Vifzack auf ein ...

Oberon
Oberon melden

2.)... anderes Ergebnis kommen sollte, behauptet man ganz einfach, er hat keine Ahnung.

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