DAÖ: Nach Strache
sagt auch Stronach ab

Autrokanadischer Unternehmer will Partei der Strache-Freunde nicht finanzieren

Erst letzte Woche gegründet, gibt es für die den neuen Klub DAÖ („Die Allianz für Österreich“) bereits jetzt zwei Absagen. Heinz-Christian Strache will nicht den Vorsitz übernehmen und Frank Stronach kein Geld geben.

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Kein Geldgeber - DAÖ: Nach Strache
sagt auch Stronach ab

Letzte Woche wurde der neue Klub DAÖ präsentiert. Gegründet wurde er von drei Wiener Gemeinderäten, die der FPÖ den Rücken gekehrt haben, weil diese eine „Partei gegen Strache“ geworden sei. Der große Wunsch der DAÖ war es, den ehemaligen FPÖ-Chef zum DAÖ-Chef zu machen und mit ihm in die Wien-Wahl zu schreiten.

Strache winkte ab

Doch Strache winkte ab: „Nein, den Vorsitz der DAÖ kann ich mir nicht vorstellen zu übernehmen“, sagte der Ex-Vizekanzler anlässlich des „Pfötchenpunschs“ im Alten AKH, der von seiner Frau Philippa Strache, organisiert war. Eine Rückkehr in die Politik wollte Strache damit aber nicht ausschließen, er werde in sich gehen und sich das über Weihnachten gut überlegen, sagte er in einem Interview in der „Zib2“ vergangene Woche.

"Kann garantieren, dass kein Geld von Frank Stronach in diese neue Partei fließen wird"

Dabei traf sich Strache vor wenigen Wochen erst mit dem austrokanadischen Milliardär Frank Stronach und auch Stefan Petzner behauptete, dass Stronach bereits 2013 mit einem DAÖ-ähnlichen Konzept an das damalige BZÖ herangetreten war, um diese FPÖ-Abspaltung zu kaufen. Doch trotz vieler Gerüchte, Stronach könnte Straches Comeback in Form der DAÖ finanzieren, will der Milliardär nichts davon wissen. „Ich kann garantieren, dass kein Geld von Frank Stronach in diese neue Partei fließen wird“, erklärte Stronachs Anwalt Michael Krüger gegenüber der Zeitung „Österreich“.

Auf "Herbergssuche"

"Die Allianz für Österreich" ist auf der Suche - nach Personal und nach Klubräumlichkeiten. Aktuell wird darüber auch mit den zuständigen Magistratsabteilungen beraten, wie der Sprecher des blauen Ablegers, Gernot Rumpold, am Montag der APA berichtete. DAÖ-Parteichef Karl Baron ist auch Klubobmann.

Als Stellvertreter Barons wird in der - aus drei Abgeordneten bestehenden - Fraktion Dietrich Kops fungieren. Der dritte Mandatar im Bunde, Klaus Handler, wird Finanzreferent, wie Rumpold erläuterte. Die Klubmitarbeiter werden derzeit rekrutiert. So ist etwa die Frage, wer Klubdirektor wird, noch offen.

Gesucht wird extern, laut Rumpold dürfte kein Personal aus dem FPÖ-Klub den abtrünnigen Abgeordneten folgen. Da diese bereits ab Mittwoch im Einsatz sein werden, muss der Aufbau der Infrastruktur relativ rasch erfolgen, wie in der DAÖ betont wird.

Der erste Plenartermin am Mittwoch ist insofern brisant, als es dabei ausgerechnet um die FPÖ gehen wird. Die NEOS haben die entsprechende Sondersitzung schon vor längerer Zeit beantragt. Sie wollen die Kontrolle von Parteifinanzen durch das Land Wien diskutieren - und zwar nicht zuletzt auf Basis des Ibiza-Videos und der Spesenaffäre rund um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, als dessen Unterstützer die Allianzgründer in Erscheinung getreten sind.