Netrebko Neu: Anna – eine Frau singt sich frei

Netrebko Neu: Anna – eine Frau singt sich frei

Noch ehe die hungrige Fotografenmeute ihre Objektive so richtig in Anschlag bringen kann, informiert der geheimdienstlich adjustierte Security-Agent mit freundlichem Nachdruck über die neuen Jagdregeln: Respektabstand von zwei Metern. Danke für Ihr Verständnis. Erst abdrücken, wenn die Limousine wieder entschwunden ist. Danke für Ihr Verständnis. Kein Knipser wechselt auf jene Straßenseite, auf der sie in ein paar Augenblicken dem abgedunkelten Fond entsteigt. Danke für …
Doch dann ist sie plötzlich da! Klick-klick-klick-klick, die Auslöser switchen auf Dauerfeuer. Doch dann entschwebt sie lächelnd dem schneeweißen Mercedes. Klick-klick-klick-klick, Hollywood in der Hinterbrühl! Klick-klick-klick-klick – und nur der Security-Agent hat Ladehemmung.

Große Oper, kleine Waisen. Große Oper im Land der Kinder. Anna Netrebko zu Besuch im SOS-Dorf an der Wiener Peripherie. Die frisch akquirierte Patin der Mütterlichkeit auf Besuch bei den Waisen – und ein mediales Millionenpublikum visitiert schmelzend mit. Vom kleinen Operngucker von nebenan, der in der Hochkultur nun endlich die passende Optik gefunden hat, bis hin zu den einflussreichsten Opinion-Leadern der Republik, die der Diva ihre halb erdichteten, halb verdichteten Party-Exzesse von früher geflissentlich nachsehen: Österreich – ein Land ist Netrebko! „Diese Inszenierung war perfekt“, lobt etwa Leodegar Pruschak, Marketingchef der mächtigen Raiffeisen-Zentralbank, „und dabei so absolut authentisch und natürlich.“

Und auch wenn die Banker betonen, noch keinerlei Markterhebungen oder Persönlichkeitsprofile über die glamouröseste Österreicherin alive erstellt zu haben – als potenzielles Groß-Testimonial für die Post-Herminator-Ära sei sie „durchaus eine Überlegung wert“: „Ihre Massenanziehungskraft ist uns nicht verborgen geblieben.“

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