"Blaues Wunder ist möglich"

FPÖ-Chef Strache im Gespräch über Nächstenliebe, Facebook und rechte Umtriebe

Den Schlusspunkt unserer Gesprächsreihe mit Spitzenvertretern der im Parlament vertretenen Parteien setzt der Bundesobmann und Spitzenkandidat der FPÖ, Heinz-Christian Strache. Im NEWS.AT-Interview spricht er über die freiheitliche Auffassung von Nächstenliebe, seine Sicht der geheimen Facebook-Gruppe und Ausgrenzung.

von Nationalratswahl - "Blaues Wunder ist möglich" © Bild: News Herrgott Ricardo

NEWS.AT : Wie fühlt es sich an, erstmals in einem Wahlkampf nicht der Jäger, sondern der Gejagte zu sein?
Heinz-Christian Strache: Das stimmt ja nicht. Ich erlebe diese Situation seit dem Jahr 2005, als wir drei Prozent in den Umfragen hatten und uns nichts zugetraut wurde. Zuletzt habe ich habe das 2010 in Wien erlebt, als man uns eine Woche vor der Wahl 18 Prozent gegeben und uns schlechtgeschrieben hat und am Wahlabend waren es dann 27 Prozent. Ich habe gelernt damit zu leben und erwarte nichts von der veröffentlichten Meinung. Aber ich erlebe, dass die Stimmung in der Bevölkerung eine andere ist.

NEWS.AT : Dieses Mal sitzt aber Ihnen in Person von Frank Stronach jemand im Nacken, der Sie auf die Seite der etablierten Parteien stellt, die Sie ansonsten anprangern.
Strache: Das sehe ich nicht so, denn Frank Stronach liegt in den Umfragen bei sechs bis acht Prozent, wir bei 20. Wir sitzen der SPÖ und der ÖVP im wahrsten Sinn des Wortes im Nacken. Wir haben den Abstand verringert und ich halte es für möglich, dass bis zum Wahltag noch einiges in Bewegung kommt. Denn wir sind der einzige Herausforderer dieses rot-schwarzen Systems.

NEWS.AT : Vor einem Jahr lagen Sie aber noch bei 30 Prozent und haben den Anspruch auf den Kanzler gestellt. Inzwischen ist man in den Umfragen weit davon entfernt und hat sich auch von diesen 30 Prozent als Ziel verabschiedet.
Strache: Wir wollen mittelfristig nach wie vor über die 33 Prozent kommen, weil wir dann den österreichischen Schutzmechanismus sicherstellen und die Verfassungsmehrheit von Rot-Schwarz-Grün verhindern können. Das bleibt unser Ziel, aber das ist natürlich ein laufender Prozess. Und wenn Sie die Umfragen hernehmen, dann sind wir bei der Spekulation und ich spekuliere nie. Ich will keine Umfragen gewinnen, sondern Wahlen.

»Ich habe bei den Landtagswahlen nicht verloren«

NEWS.AT : Auch wenn man sich die harten Zahlen ansieht, haben Sie in drei der letzten vier Landtagswahlen verloren.
Strache: Ich habe nicht verloren. Dort stand nicht ich zur Wahl, sondern die Arbeit in den jeweiligen Regionen. Dass es in Kärnten vormals ein BZÖ und viele negative Entwicklungen gab ist klar, das hat die Kärntner auch voll getroffen und dort habe ich dann auch für Ordnung gesorgt. Ebenso in Niederösterreich, ebenso in Tirol. Ich habe in kürzester Zeit in den drei Landesgruppen eine Optimierung sichergestellt und daran kann man sehen, wenn einer letztlich Führungskompetenz hat, dann bin das ich. Und in Salzburg, wo gute regionale Arbeit gemacht wurde, haben wir deutlich mit plus vier Prozent gewonnen. Das zeigt, wer den Fehler macht, Regional- und Bundeswahlen zu vergleichen, verwechselt Äpfel mit Birnen.

NEWS.AT : Die Probleme in der niederösterreichischen Landesgruppe sind aber zu einem Zeitpunkt aufgetreten, als Sie bereits Bundesparteiobmann waren.
Strache: Das zeigt doch meine Führungskompetenz, dass ich gemeinsam mit der Basis auch nach der niederösterreichischen Landtagswahl mit Überzeugungsarbeit eine Verbreiterung und Verjüngung sicherstellen konnte. Führungskompetenz wird bei uns nicht autoritär gelebt, sondern mit Überzeugungsarbeit.

NEWS.AT : Sie sehen dem Wahlabend also trotz des deutlichen Rückstands auf die SPÖ entspannt entgegen?
Strache: Ich finde diese George Orwell’sche Verdrehung manchmal interessant. Wir stehen vor dem historisch besten Ergebnis unter meiner Obmannschaft, während die SPÖ und die ÖVP vor ihrem historisch schlechtesten Ergebnis stehen.

»Spindelegger hat nicht das Zeug zum Kanzler«

NEWS.AT : Das historisch beste Ergebnis der FPÖ waren die 26,9 Prozent unter Jörg Haider 1999.
Strache: Überlegen Sie einmal, wie lange er dorthin gebraucht hat. Ich stehe vor dem besten Ergebnis meiner Obmannschaft und das bedeutet auf alle Fälle, dass der Abstand zu SPÖ und ÖVP so gering sein wird wie noch nie zuvor. Und wer weiß, was am Wahlabend passiert. Deshalb sage ich, ich bin der einzige Herausforderer von Faymann als Kanzlerkandidat. Denn der Spindelegger ist ja bitte der g’schamste Diener von Werner Faymann. Der ist am Nasenring durch die Manege gezogen worden.

NEWS.AT : Sie glauben also nicht, dass Michael Spindelegger Kanzler werden will?
Strache: Er hat nicht das Zeug dazu. Faymann und Spindelegger haben kein Fernsehduell geboten, sondern ein Fernsehduett. Die haben unter dem Tisch geradezu gefußelt und gezeigt, dass sie nichts anderes vorhaben, als die Packelei fortzusetzen, die die Menschen im Lande satt haben. Und ich glaube, dass die ÖVP massive Probleme in den Ländern hat. So gesehen glaube ich, dass zwischen den Plätzen eins bis drei Veränderung und auch eine Überraschung im Sinne eines blauen Wunders für Österreich möglich ist.

NEWS.AT : Es gab ursprünglich die FPÖ-Ankündigung, diesmal keinen Anti-Ausländerwahlkampf führen zu wollen. Waren die „Asylbetrüger haben zu gehen“-Plakate eine Reaktion auf tiefliegende Umfragewerte?
Strache: Ich finde das spannend. Seit dem Jahr 2005 schweige ich nicht, wenn es um Asylbetrug, radikalen Islamismus und den Import von Kriminellen geht. Wir lassen uns den Mund nicht verbieten.

NEWS.AT : Fakt ist, im Wahlkampf fand dieses Thema lange Zeit nicht statt. Sie sagen trotzdem, das war von Anfang an geplant?
Strache: Na selbstverständlich. Denn neben der sozialen Problematik, wo SPÖ und ÖVP die Pensionisten, die Familien, die Arbeitnehmer und die Pflegegeldbezieher verkauft und verraten haben und den Arbeitsmarkt für Rumänen und Bulgaren öffnen und damit weiter die Arbeitslosigkeit und das Lohndumping anheizen, sind natürlich auch die Fehlentwicklungen durch eine unverantwortliche, undifferenzierte Massenzuwanderung das Thema. Man soll ja nicht so tun, als gäbe es heute in den Kindergärten, in den öffentlichen Schulen, im sozialen Wohnbau und in all diesen Bereichen keine Probleme.

»Wir sind auch Europäer«

NEWS.AT : Es gibt aber mit eine Zuwanderergruppe, die Sie sehr stark – auch mit eigenen Inseraten - ansprechen: die Serben.
Strache: Wir sind leidenschaftliche Österreicher, die im Sinne der Nächstenliebe unsere Mitbürger nicht links liegen lassen wollen. Aber wir sind auch Europäer. Und jeder Europäer, der für dieses europäische Wertegebäude, für das christliche Abendland eintritt, ist unser Partner. Das sind Kroaten, Tschechen, Polen und Franzosen genauso. Denn dort haben wir in der Regel durch den gemeinsamen Kulturraum und die gemeinsame Religion kaum Integrationsprobleme. Während bei Zuwanderungsgruppen von außerhalb Europas völlig unterschiedliche kulturelle Gegebenheiten zu tragen kommen. Im schlimmsten Fall sind das Frauenunterdrückung, Ehrenmorde, illegale Zwangsbeschneidungen und andere Mechanismen, die wir in unserer Gesellschaft nicht haben wollen.

NEWS.AT : Und wenn Menschen vor solchen Dingen flüchten, soll man sie nicht aufnehmen? Endet Ihre Nächstenliebe im Mittelmeer?
Strache: Die endet gar nicht. Aber wenn wir sagen „Liebe deine Nächsten“, dann sind das für uns die Österreicher. Aber das ist kein „entweder oder“, sondern ein „Zuerst“ der Nächsten. Und zuerst kommen die Nächsten deines Landes. Wenn dann etwas bleibt, dann gerne auch die anderen. Aber es kann ja nicht sein, dass man die eigenen Landsleute verhungern lässt. Die Armutsentwicklung in Österreich ist dramatisch.

NEWS.AT : Verletzt es Sie, wenn sich hohe kirchliche Würdenträger davon distanzieren, dass Sie mit dem Begriff der Nächstenliebe in den Wahlkampf ziehen?
Strache: Das verletzt mich gar nicht. Das zeigt nur, dass Würdenträger aus kirchlichen Bereichen offenbar immer wieder die Trennung zwischen Kirche und Staat missinterpretieren.

NEWS.AT : Wir wollen mit Ihnen natürlich auch über die geheime Facebookgruppe reden. Sie haben dazu erklärt, dass weder FPÖ-Funktionäre in dieser Gruppe gepostet haben noch sonst aktiv waren…
Strache: Das ist falsch. Ich habe die Frage gestellt und stelle Sie Ihnen heute: Welchem FPÖ-Funktionär werfen Sie welches Posting vor? Wenn Sie irgendeinen FPÖ-Funktionär haben, der dort etwas Ungeheuerliches geschrieben hat, dann legen Sie es mir vor. Dann kann ich handeln.

NEWS.AT : Wir haben hier einen kleinen Ausschnitt vorliegen, in dem ein Mitglied der FPÖ-Bezirksleitung Imst einen Beitrag Fjordmanns gepostet hat. Zur Erinnerung: Fjordmann ist derjenige, den Breivik als sein ideologisches Vorbild gesehen hat. Geliked wird das von einem Funktionär der FPÖ Zell am See. Was meinen Sie dazu?
Strache: Was ist der Vorwurf, dass Vergewaltigungen verurteilt werden?

»Ich weiß nicht, wen Breivik als Vorbild hat«

NEWS.AT : Würden Sie etwas von jemandem posten, den Breivik als sein Vorbild nennt?
Strache: Ich weiß nicht, was sie da immer wieder unterstellen. Ich kenne Herrn Fjordmann nicht und weiß nicht, wen ein Verrückter wie Breivik als Vorbild hat. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Sie spielen ein Spiel, in dem Sie versuchen künstlich Bilder und Zusammenhänge zu schaffen, die es nicht gibt. Der reale Zusammenhang liegt ja ganz klar auf dem Tisch. Da gibt es eine Seite, die keine offizielle FPÖ-Seite ist.

NEWS.AT : Die unter anderem von einer FPÖ-Gemeinderätin administriert wird.
Strache: Die Dame hat nichts Verwerfliches getan, außer eine Seite einzurichten, wo andere Profile – teilweise in Amerika gemeldete anonyme Profile – tätig sind. Und gerade Dirty Campaigning ist leider auf modernen Kommunikationsplattformen gang und gäbe.

NEWS.AT : Wie kommen Sie darauf, dass es dort anonyme Accounts aus Amerika gibt? Haben Sie da Einblicke, die Sie der Staatsanwaltschaft bisher vorenthalten haben?
Strache: Es gibt genügend Hinweise. Nicht nur in diesem Bereich, auch in anderen Zusammenhängen wo viele anonyme Profile interessanterweise in Amerika gemeldet sind. Es gibt hier Ermittlungen auch von Seiten des Verfassungsschutzes.

NEWS.AT : Wir legen Ihnen ein zweites Posting der Imster FPÖlerin vor. Wird hier nicht der Prophet Mohammed als Kinderschänder dargestellt?
Strache: Hier wird der Sex mit Kindern verurteilt und auch das Verheiraten einer Minderjährigen. Das bezieht sich auf diesen älteren Mann, der offenbar in Afghanistan oder Pakistan ein minderjähriges Mädchen geheiratet hat. Geht bei Ihnen der Hass gegenüber der FPÖ so weit, dass sie solche Sachen schon verteidigen?

NEWS.AT : Sie wissen, dass Frau Winter wegen einer ganz ähnlichen Formulierung wegen Verhetzung verurteilt worden ist?
Strache: Das stimmt so nicht. Und überhaupt hat das nichts mit dem Posting zu tun, über das wir reden. Das bezieht sich eindeutig auf diesen Mann, der in der Jetztzeit eine Minderjährige geheiratet hat. Das verurteilen wir.

»Ich verurteile Extremismus zutiefst«

NEWS.AT : Sollte sich bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft herausstellen, dass sich das nicht wie von Ihnen dargestellt verhält, wird es dann Konsequenzen geben?
Strache: Das habe ich von Anfang an klargestellt. Wenn sich irgendjemand etwas im Bereich Extremismus, Gewaltaufrufe etc. zu Schulden kommen lässt, müssen die Konsequenzen gezogen werden. Das ist etwas, das ich zutiefst verurteile und bei uns nichts verloren hat.

NEWS.AT : In NEWS wurde auch über Herrn R. von der FPÖ Traismauer berichtet. Der auf der dortigen Facebookseite gegen den Hochwassereinsatz der muslimischen Jugend hetzte und später in einem Chat angab, dass die FPÖ Bundespartei ihm den Anwalt gezahlt hat. Können Sie das ausschließen?
Strache: Ich kann grundsätzlich gar nichts dazu sagen, weil ich das nicht weiß. Ich kann nur sagen, dass Herr R. einen Kommentar geschrieben hat, für den er sich entschuldigt hat, wegen dem er nun arbeitsrechtliche Konsequenzen hat und jetzt auch von der Gewerkschaft vertreten wird. Ich denke schon, dass ein Mensch, der seinen Fehler eingesehen hat, es auch verdient, seinen Beruf nicht zu verlieren.

NEWS.AT : Auffällig ist ja die Häufung dieser Dinge in Ihrer Partei. Nehmen wir ein zufälliges Beispiel: Zu ihrem Wahlkampfauftakt gibt es in der NEWS-Ausgabe 36/2013 ein Bild eines Security-Mitarbeiters, der einer Person die deutsche Fahne abgenommen hat. Dieser Mitarbeiter ist Stefan M., früher führend bei der rechtsextremen BFJ tätig. Warum tauchen diese Personen immer bei Ihnen auf?
Strache: Wieder so eine künstliche Geschichte. Das ist ein privates Unternehmen mit privaten Angestellten, das sind keine FPÖ-Sicherheitskräfte.

NEWS.AT : Hängt Ihre Nächstenliebe für Personen, die in diesem Umfeld belastet sind, damit zusammen, dass die FPÖ Sie selbst Anfang der 90er Jahre vom rechtsextremen Rand der Gesellschaft resozialisiert hat?
Strache: Auch das ist wieder ungeheuerlich. Es ist offenbar ihre Wunschvorstellung, uns in ein Eck zu drängen, in das wir nicht gehören.

»Ich bin nicht verhaftet worden«

NEWS.AT : Sie sind beispielsweise laut Hans-Henning Scharsachs Buch „Strache. Im Braunen Sumpf“ zweimal verhaftet worden. Einmal bei der Veranstaltung „Zum Teufel mit der 1945er Demarkationslinie“ an der damaligen innerdeutschen Grenze – eine Veranstaltung, bei der die Polizei verhindern musste, dass eine Synagoge gestürmt wird - und einmal bei einer Veranstaltung der DVU wegen Mitführens einer Schreckschusspistole. Dafür mussten Sie 8.000 Schilling Strafe - damals sehr viel Geld – bezahlen.
Strache: Ich bin nicht verhaftet worden. Im Zuge einer Kontrolle, bei der nichts juristisch Relevantes herausgekommen ist, sind die Personalien festgestellt worden. Der Vorwurf mit der Synagoge ist völliger Unsinn, dort war ich nicht. Das andere war eine Verwaltungsstrafe, aber keinerlei Extremismus, den sie mir unterstellen.

NEWS.AT : Sie waren damals nicht in rechtsextremen Kreisen? Es ist auch Zufall, dass Sie auf den Paintballbildern mit damals führenden Mitgliedern der rechtsextremen Szene abgebildet sind. Die kennen Sie alle nicht?
Strache: Wir können das gerne zum hundertsten Mal aufarbeiten. Ich war, wie sie sagen, Paintballspielen und habe mich dann aus diesem Umfeld zurückgezogen, weil es nicht meines war. Jahre später, als ich keinerlei Kontakt mehr mit diesen Leuten hatte, ist dann der eine oder andere mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Aber ich nehme zur Kenntnis, dass es in diesem Land politische Mitbewerber und auch Journalisten gibt, die nicht akzeptieren, dass ich als Obmann der FPÖ seit dem Jahr 2005 alles, was mit Extremismus zu tun hat, vehement ablehne. Sobald irgendwo jemand in dieser Richtung auffällig wird, werden sofort Konsequenzen gezogen.

NEWS.AT : Sie wurden vor einiger Zeit von Facebook gesperrt und warfen dem Konzern daraufhin vor, man wolle Sie zensieren. Glauben Sie das noch immer?
Strache: Alle Indizien sprechen dafür. Es gibt immer wieder Sperren und es ist augenscheinlich, dass das genau im Wahlkampf konzertiert stattgefunden hat.

»Bei Merkel oder Bieber gelingt das nicht«

NEWS.AT : Sie glauben also, dass Facebook in den österreichischen Nationalrats-Wahlkampf eingreifen möchte, um Sie mundtot zu machen?
Strache: Ich glaube, dass dieses Unternehmen so groß ist, dass es zum einen teilweise überfordert ist. Zum anderen, dass dort vielleicht der eine oder andere unserer politischen Mitbewerber tätig ist. Und zum dritten ist es auffällig, dass ich dann gesperrt werde, wenn ich zum Thema Snowden und NSA kritische Kommentare poste. Und wenn man dann hört, dass angeblich hundertfünfzig Personen damit beschäftigt sind, gezielte Meldungen abzugeben, um Sperren zu provozieren – hier ermittelt im Übrigen der Verfassungsschutz - , dann ist das sehr bedenklich. Bei Angela Merkel oder Justin Bieber wird das auch versucht, aber da gelingt es nicht.

NEWS.AT : Nachdem nicht davon auszugehen ist, dass das blaue Wunder eine absolute Mehrheit ergeben wird – mit wem würden Sie denn gerne regieren?
Strache: Wir grenzen niemanden aus, das sage ich ganz bewusst. Andererseits erleben wir die Ausgrenzung der SPÖ durch Parteichef Werner Faymann. Was viele Sozialdemokraten zutiefst verärgert, weil sie zu Recht sagen, dass wir in den Bereichen Sozialpolitik, Gesundheitspolitik und Infrastruktur viele Gemeinsamkeiten haben. Ich sage, die Sozialdemokraten müssen so viel verlieren, dass von der Basis aus, wie in der Vergangenheit bei uns, ein Aufstand zustande kommt. Dass sich die Parteispitze ändert und dann vielleicht Persönlichkeiten Platz greifen, die diese Ausgrenzung beenden und auch bereit sind, mit uns über Inhalte und vielleicht auch über eine Koalition zu verhandeln. Das gilt für alle Parteien.

NEWS.AT : Was wären Ihre Koalitionsbedingungen?
Strache: Einführung der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild, eine Volksabstimmung zum Ausstieg aus dem ESM-Haftungsdiktat, sofortige Inflationsanpassung bei Pensionisten, Pflegegeld- und Familienbeihilfebeziehern, eine Entlastung der kleinen und mittleren Einkommensschichten und als letzten Punkt: ganz klar sicherstellen, dass Asylbetrüger und kriminelle Ausländer unser Land zu verlassen haben.

NEWS.AT : Welches Ministeramt würde Sie denn reizen?
Strache: Bei mir ist es nicht die Frage, was auf meiner Visitenkarte steht. Aber im Bereich der Sicherheitskompetenz sind wir einer Ministerin Mikl-Leitner mit Sicherheit bei weitem überlegen. Mein persönliches Ziel ist aber das Bundeskanzleramt.

Hier geht es zu den bislang veröffentlichten Interviews mit Norbert Darabos (SPÖ), Kathrin Nachbaur (Team Stronach), Eva Glawischnig (Grüne) und Josef Bucher (BZÖ). Seitens der ÖVP waren nach NEWS.AT-Anfrage leider weder Vizekanzler Michael Spindelegger noch Finanzministerin Maria Fekter für ein Interview verfügbar.

Kommentare

News hätte es nicht notwendig so tiefe Interviews zu führen, wobei die Tiefschläge in den Punkten Breivik und Sicherheitsunternehmen " gipfeln". Wobei Strache den Interviewer buchstäblich " abblitzen" ließ.

Ja, da hat er nicht so unrecht,der HC, die Umfragen sind immer schlechter als das Ergebnis. Die sahen ihn 2010 bei etwas über 18%, meine private Voraussage lag bei 25%,bekommen hat er 27. Dass ich in die Nähe kam, lag wahrscheinlich daran, dass ich seit Haider weiß, dass ein Teil der Wähler dieser Gruppierung bei Umfragen systematisch lügt. Was mich zu der Frage führt: Geniert man sich etwa doch?

daphne5 melden

Seine blauen Wunder hat Österreich bereits von 2000 bis 2007 erlebt und ist noch immer nicht mit der Bewältigung der Korruptionsflut zu Rande gekommen, die damals über uns hereinbrach. Die Hypo-Alpe-Adria wird Österreich noch lange schaden und Paintballspiele sind auch nicht jedermanns Geschmack.

S/A/R melden

Genau. Um es auf den Punkt zu bringen. Kärnten ist hochverschuldet und wenn man dies noch mehr für ganz Österreich will, soll man sich für das Großmaul der Nation mit viel heisser Luft dahinter entscheiden!

Elcordes melden

Aha, ihr beide wart wohl dabei wie die Verhandlungen gelaufen sind. Ihr könnt nur nachquatschen was die roten und schwarzen Schädlen verzapfen. Wer weiß wer da überall dabei war. Einer der es weiß den gibt es leider nicht mehr. Denkt mal besser nach was euch interessieren sollt, wie zb. hohe Steuern, soziale Leistungen nicht für Familien etc. In handwerklichen Berufen findest nur mehr Ausländer. Warum den gibt es keine österreichischen Talente. Nein die arbeiten nicht für den Hungerlohn. Das sollte mal zu denken geben. Aber ihr schlauen einschliesslich der roten und schwarzen ist wohl nicht die Stärke das denken.

Sloopyjoe1 melden

@Elcordes: aber Sie waren wohl dabei - oder?

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

STRACHE kann mit seinen 22% vielleicht doch noch Kanzler werden, wenn er ein oder 2 andere Parteien findet, die mit ihm koalieren...
Möglicherweise die SPÖ ?? Der Darabos als Vize wäre mir nicht unsympathisch...

eintiroler melden

und dann sind sie aufgewacht, was:

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