Monika Lindner legt Mandat zurück

"Gezielte Kampagne" gegen sie als Grund. Ulla Weigerstorfer rückt nach.

von Monika Lindner im Portrait. © Bild: Format/ Prohaska Rene

Sie zog über die Liste des Teams Stronach in den Nationalrat ein - weil sie den Rückzug aus Frank Stronachs Partei zwar noch vor der Wahl, aber nach Abgabe der Wahlvorschläge bekannt gab. Dass sie dennoch das Mandat annahm und als "freie Abgeordnete" im Nationalrat saß, stieß nicht nur beim Team Stronach auf heftige Kritik.

Zu ihrer jetzigen Entscheidung sagte Lindner: "Humanitäre und soziale Anliegen stehen seit vielen Jahren im Zentrum meines beruflichen und privaten Engagements. Ein effizienter Einsatz für eben diese Themen im Parlament ist aufgrund der gezielten, gegen mich geführten Kampagne nicht mehr möglich."

Weigerstorfer rückt nach

Durch den Rücktritt Monika Lindners rückt die Team Stronach-Kandidatin Ulla Weigerstorfer in den Nationalrat auf. Lindner war über Platz drei der Bundesliste in das Hohe Haus eingezogen, Weigerstorfer mit Platz sieben auf der Liste knapp gescheitert. Mit dem Mandatswechsel wird der Parlamentsklub des Team Stronach nun elf Köpfe zählen.

Lindner hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am Mittwoch am frühen Nachmittag über ihre Entscheidung, das Mandat zurückzulegen, informiert, bestätigte Prammers Sprecher. Die Nationalratspräsidentin habe die Entscheidung respektiert und zur Kenntnis genommen, erklärte er.

Erfreuter Stronach

Parteichef Frank Stronach nahm Lindners Rückzug erfreut zur Kenntnis. "Ich wünsche Monika Lindner für ihre Sozialprojekte und für ihre persönliche Zukunft alles Gute", ließ er in einer knappen Aussendung ausrichten.

Weil Lindner zwar über Stronachs Liste in den Nationalrat einzog, aber als wilde Abgeordnete nicht dem Klub des Team Stronach angehörte, bekam dieser auch weniger Geld. Mit dem Nachrücken Weigerstorfers wächst der Stronach-Klub auf elf Köpfe und erhält laut dem Parlamentsexperten Werner Zögernitz nun 46.228 Euro mehr Klubförderung.

Weigerstorfer wurde 1967 im steirischen Bad Aussee geboren. Nach der Schulzeit war sie als Fotomodell tätig, 1987 wurde sie zur Miss World gekürt. Später absolvierte sie laut ihrer Homepage eine Sprech- und Schauspielausbildung in Wien. Seit März 2003 ist Weigerstorfer für die Kommunikation und PR bei Frank Stronachs Pferdesportpark Magna Racino zuständig. Auch privat ist der Pferdesport seit über 25 Jahren das größte Hobby der 46-jährigen Mutter einer Tochter im Schulalter.

Kommentare

christian95 melden

Das war ja zu erwarten! Die ÖVP lässt sich so etwas nicht bieten. Weil ein Familienvater seinen Grund nicht billig an den Freund des Bürgermeisters (ÖVP) verkauft hat, sondern die Bauplätze für die Kinder wollte verschwanden wenig später Unterlagen aus dem Bauakt auf der Gemeinde, der Bürgermeister verlangte immer neue Bauverhandlungen bis das alte Haus "unbewohnbar war.

christian95 melden

Die Familie musste weg ziehen.
Der Bezirkshauptmann (und Schulfreund vom Bürgermeister) ÖVP,
der Landeshauptmann, ÖVP
Spindelegger, ÖVP
die Volksanwältin ÖVP
alle erklärten - schon OK, alles nach geltenden Gesetzen....

Robert Cvrkal

Wird Wählertäuschung durch Nationalratsmandate belohnt schadet dies der Demokratie und vor allem fehlt dann der repräsentativen Demokratie die Legitimation durch das Volk. Tolerieren wir als Gemeinschaft der Wähler, wenn Politiker durch Täuschung Mandate erobern, dann sind wir mitverantwortlich dafür, wenn Politiker das Volk zum Stimmvieh degradieren, weil wir uns nicht dagegen wehren.

Kein Verlust für den Nationalrat aber ist die, die nachrückt ein Gewinn???

Eine Spur von Anstrand die ich bezweifle.

Was nichts an der Tatsache ändert, dass Frau L. zur UNPERSON des Jahres gekürt wird.

Wie heißt es bei der Mon Cherie Werbung? ENDLICH!!!!!

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