Der Erfolg trieb ihn an - wie er ihn schon als Aktiven angetrieben hat. "Ich suche immer neue Herausforderungen. Davon hat es in den vergangenen Jahren nicht zu wenige gegeben", erinnerte sich Niki Lauda in einem Gespräch mit der APA vor wenigen Jahren. "Ich kann mich nicht beschweren", so Lauda rückblickend anlässlich seines 65. Geburtstages.
Nun ist Niki Lauda im Alter von 70 Jahren verstorben. Österreichs Formel-1-Legende ist am Monatg im Kreise seiner Familie friedlich einngeschlafen.
Der Mann mit der Mütze saß gern am Steuerknüppel
Sein Horrorunfall auf dem Nürburgring am 1. August 1976 hat Niki Lauda zur Legende gemacht. Sein Ferrari war ein Feuerball, aus dem der Wiener von anderen Rennfahrern gerettet wurde. Statt sich langsam zu erholen oder gar abzutreten, saß er 42 Tage später wieder im Cockpit eines Formel-1-Boliden.
Lauda wurde in seiner Karriere dreimal Weltmeister der Königsklasse im Rennsport. Im Gegensatz zum damaligen Konkurrenten James Hunt, der früh starb, gelang dem ehrgeizigen Lauda, der aus einer Industriellenfamilie stammt, ein bruchloser Übergang in ein Leben als Unternehmer.ein bruchloser Übergang in ein Leben als Unternehmer.
Noch aktiv im Formel-1-Zirkus, gründete der begeisterte Pilot mit der Lauda Air seine eigene Fluglinie. Der wohl dunkelste Moment in Laudas Leben kam 1991, als eine Boeing 767 seiner Airline wegen eines technischen Fehlers über Thailand abstürzte und alle 223 Insassen starben. "Ich war tief erschüttert", erzählte er. Die Fluglinie wurde Ende der 1990er Jahre an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA) verkauft, bevor Lauda 2003 mit Niki schon wieder eine eigene Flotte am Himmel kreuzen ließ. Bei Niki stieg ihr streitlustiger Gründer 2011 aus und überließ Air Berlin das Ruder. Mit der Firma Laudamotion ist er Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets eingestiegen. Im Jänner 2018 übernimmt Lauda aus der Insolvenzmasse der Air Berlin die Niki, führt sie als Laudamotion - und verkauft sie im Juli zu 75 Prozent an Ryanair
Sein Markenzeichen
Sein Markenzeichen als Aufsichtsratschef des Mercedes-Rennstalls und als Formel-1-Experte für RTL war die Kappe mit den verschiedenen Sponsorenlogos. Das hatte einen pragmatischen Ursprung. Er trug die Kappe anfangs, damit sein blutverschmierter Verband beim Abnehmen des Helms nicht verrutschte. Die Narben seiner beim Unfall verbrannten Kopfhaut verbarg Lauda finanziell lukrativ auch weiterhin unter der Schirmmütze. Lauda hat vier Kinder aus zwei Ehen. Als Spätfolgen seines Unfalls mussten dem 68-Jährigen zwei Nieren transplantiert werden. Er war ein Kämpfer und galtt als Perfektionist sowie knallharter Rechner.
Steckbrief von Formel-1-Legende Niki Lauda
Voller Name: Andreas Nikolaus Lauda
Geboren: 22. Februar 1949 in Wien
Familienstand: verheiratet in zweiter Ehe mit Birgit, gemeinsame
Zwillinge Max und Mia (je 8 Jahre); aus erster Ehe mit Marlene
entstammen die Söhne Lukas (39 Jahre) und Mathias (37 Jahre)
Karriere als Formel-1-Fahrer
- Erster Grand-Prix-Start: 15. August 1971 in Österreich
- Letzter GP-Start: 3. November 1985 in Australien
- GP-Starts: 171
- GP-Siege: 25
- Podestplätze: 54
- Pole Positions: 24
- Schnellste Runden: 24
- Teams: March (1971-1972), BRM (1973), Ferrari (1974-1977),
- Brabham (1978-1979), McLaren (1982-1985)
- Größte Erfolge: Weltmeister 1975, 1977 und 1984
Funktionen in der Formel 1
- Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams (seit September 2012)
- Zehn-Prozent-Anteilhaber am Mercedes-Team (seit September 2012)
Wichtigste Stationen als Luftfahrtunternehmer
- 1979 gründet Lauda die Lauda Air, die er 2001 an den Konkurrenten
AUA verkauft - 2003 gründet Lauda die Fluglinie Niki (flyniki), die er 2011 zur
Gänze an Air Berlin verkauft - Im Jänner 2018 übernimmt Lauda aus der Insolvenzmasse der Air
Berlin die Niki, führt sie als Laudamotion - und verkauft sie im Juli
zu 75 Prozent an Ryanair