Nach Grazer Amokfahrt:
Stankovic attackiert Strache

Sturm-Graz-Spieler weist FPÖ-Chef auf Facebook zurecht: "Schämen Sie sich!"

von
Soziale Medien - Nach Grazer Amokfahrt:
Stankovic attackiert Strache

Der Eklat spielte sich auf Facebook ab. Bereits etwas mehr als zwei Stunden nach der Amokfahrt vom Samstag, die bislang drei Menschen, darunter einem Kind, das Leben kostete, versuchte Strache, die Sache für seine Zwecke zu nutzen. Nachdem er die Erstmeldung noch kurz und bündig mit "Wahnsinnstat in Graz!" abgesetzt hatte, legte der FPÖ-Chef eine halbe Stunde später nach. Er bearbeitete den ursprünglichen Post und behauptete, der Täter sei aus Bosnien und ein religiös begründetes Attentat werde nicht ausgeschlossen.

Strache auf Facebook
© Screenshot News.at

Zwar ruderte Strache kurze Zeit später zurück und entfernte die hinzugefügten Passagen wieder, doch da war der Schaden bereits angerichtet. Zahlreiche Menschen empörten sich auf Facebook und Twitter über den ihrer Ansicht nach geschmack- und pietätlosen Versuch, aus dem Unglück der Opfer von Graz politisches Kleingeld zu schlagen. Noch dazu mit zuerst unbewiesenen und mittlerweile bekannt falschen Behauptungen. Der Täter war - im Alter von vier Jahren aus Bosnien geflohener - Österreicher und Landespolizeidirektor Josef Klamminger gab noch am Samstagnachmittag bekannt, die Tat stehe in keiner Verbindung zu wie auch immer gearteten extremistischen Motiven.

"Fühle mich persönlich angegriffen"

Einer, der sich besonders über Straches Posting empörte, war Sturm-Graz-Spieler Marko Stankovic, der sich in seiner Antwort kein Blatt vor den Mund nahm.

Herr Strache, ich bin in Österreich geboren, meine Eltern sind gebürtige Serben und sind durch die Fussballerkarriere meines Vaters nach Österreich gekommen. Ich bin sozusagen Österreicher mit serbischen Wurzel.

Können Sie anhand dieser Zeilen feststellen, dass der Grund für diese schreckliche Tat sein Herkunftsland ist??? Ich fühle mich durch dieses Posting ihrerseits persönlich angegriffen und sehe in ihrem Posting eine grundsätzliche Abneigung gegenüber Leuten mit ausländischer Herkunft!!!

Schämen Sie sich, Herr Strache, schämen Sie sich!!!

Marko Stankovic, Spieler von SK PUNTIGAMER STURM GRAZ

Stankovic' Reaktion
© Screenshot "Kleine Zeitung"

Und auch an zweiter Stelle ließ Stankovic seiner Wut auf Strache freien Lauf, wie die "Kleine Zeitung" berichtete. "Schämen Sie sich, Herr Strache. Es passiert etwas Furchtbares in Graz, und das erste, was Sie machen, ist eins Posting über die Herkunft des Amokläufers zu veröffentlichen, anstatt sein Mitgefühl auszudrücken. Schämen Sie sich, Herr Strache, schämen Sie sich!!!!"

Mittlerweile sind die entsprechenden Postings von Marko Stankovic auf Facebook nicht mehr auffindbar. Beim SK Sturm Graz war am Sonntag niemand für Nachfragen zu erreichen.

Widerstand gegen freiheitliche Vereinnahmung

Erst kürzlich hatten sich die Grazer verbeten, dass die FPÖ mit ihnen wirbt. Nach der steirischen Landtagswahl hatte Strache dem steirischen FP-Chef Mario Kunasek ein Sturm-Trikot mit der bei der Wahl erreichten Prozentzahl (26,76) als Rückennummer geschenkt und ein Foto der beiden mit dem Fanartikel auf Facebook gepostet. Der SK Sturm reagierte prompt und unmissverständlich auf die Vereinnahmung. "Echte Schwoaze lassen sich nicht für politische Werbung jeglicher Farbe missbrauchen. Wir freuen uns über jeden abgesetzten Fanartikel, aber wir lassen uns sicher nicht verkaufen und distanzieren uns", lautete die unmissverständliche Botschaft des Vereins.

HC Strache & Mario Kunasek: Echte Schwoaze lassen sich nicht für politische Werbung jeglicher Farbe missbrauchen. Wir...

Posted by SK Sturm Graz on Tuesday, 16 June 2015

Kommentare

Danke für das löschen des Beitrags. Zeigt sich wieder einmal das gewisse Leute die Augen zu machen und die Wahrheit nicht hören wollen.

Zwiegespraech
Zwiegespraech melden

„Die FPÖ ist eine typische europäische Krawallpartei in einem durch Zeitablauf weniger belasteten Land geworden: eine rechtsextreme, ausländer-, minderheiten- und elitenfeindliche Gruppierung, der jede sachliche Kompetenz fehlt, der es jedoch gelingt, die Bevölkerung mit Rhetorik, Polemik und Lügen aufzuhetzen.“

Elcordes melden

Man braucht keine FPÖ um zu hetzen. Machen Sie mal die Augen auf und schauen sie nicht immer weg.

eintiroler melden

genau Elcordes, dann sehen wir solche wie Sie.

11223344 melden

jetzt treffen sich alle wahlwunden deppen wieder und müssen ihren frust freien lauf lassen. echt traurig dass man so schlecht verlieren kann, ö pfeift langsam auf steuerverschwender und auf regierungen die unsere eigenen leute verhungern lassen und fremde bevorzugen. baba an die rote, hätte beinahe gesagt brut, verschenderregierung

Nudlsupp melden

Sie bezeichnen andere, ohne sie zu kennen als Deppen, und bezichtigen eloy der Hetze weil ihn manche Beiträge nachdenklich stimmen? Eigenartige Sichtweise auf die Dinge.

giuseppeverdi melden

@Nudelsupp, mit der "eigenartigen Sichtweise" die Sie da oben ansprechen, befindet er sich bei Ihnen aber in bester Gesellschaft!

Nudlsupp melden

Da sehen Sie mal, welche eigenartige Allianzen auf News.at möglich sind. :-) Wobei eigenartig ja auch immer Definitionssache ist. Vielleicht es ja einfach so, daß auch in Ihrer Welt Sie total normal und alle anderen irgendwie komisch sind. Man weiß es nicht. Bezeichnend ist aber der Stil vieler hier, mit dem geschrieben wird.

11223344 melden

fact ist dass der täter aus bosnien kommt und es zeigt auch dass aus den balkan- und oststaaten die meiste kriminalität kommt. fact ist auch dass unsere möchtegern-ronaldos sich nicht mit österreich sondern mehr mit ihrem nichtmehrheimatland indetifizieren. also was solls, lieber ein strache als 100 weitere nichtösterreicher mit ihren wahnsinnstaten.

drowhunter melden

Fakt ist, dass Fakt mit K geschrieben wird. Fakt ist, dass es das Wort "Nichtmehrheimatland" nicht gibt. Fakt ist, dass "identifizieren" so geschrieben wird, wie gerade eben von mir. Fakt ist, dass Ihre Kommentare völlig daneben sind. Fakt ist, dass Österreich bald aufwachsen wird, aber nicht wie von Ihnen gehofft "springend" auf den blauen Zug, sondern sich wehrend gegen eben diese erheben wird.

eintiroler melden

danke drowhunter, sie haben es auf den Punkt gebracht!
Genau solche Poster wie 11223344 (wenigstens kann er bis 4 zählen) entsprechen der FPÖ Wählerschicht. Ein/e halbwegs intelligente/r Wähler/in fällt auf diese blaue Hetzpartei unter der Führung von HC nicht rein. Sieht man ja an den 2/3 der ÖsterreicherInnen, die nicht blau wählen.

11223344 melden

@drowhunter, FAKT IST '''''''''''dass Österreich bald aufwachsen wird''''''''' dass du endlich auch denken solltes und auch schreiben lernen, FAKT ist dass ö sich endlich gegen die rote pest erheben wird und FAKT ist dass wahl-lemminge endlich weniger werden.

drowhunter melden

@11223344, oh entschuldigen Sie bitte für einen von Ihnen gefundenen Rechtschreibfehler.. gut gemacht.. 2-, setzen. Der Rest ist und bleibt, wie er ist. (und ja, ich war zu faul um das ganze Kommentar aufgrund eines Tippfehlers erneut zu schreiben), und zum Rest: "solltest - mit t", Beistrich vor dass.

Bill Rizer
Bill Rizer melden

@drowhunter:
Auch wenn Sie sich der blauen Wählerschaft anscheinend nicht zuordnen, ein Grammarnazi sind Sie auf jeden Fall. :)

Vielleicht wird endlich einigen klar, wie H.C. tickt! Nur Haß schüren + großes Maul und ja keine Kritik an ihm selbst. Ein Möchtegern-Diktator, der hoffentlich bald von der Bildfläche verschwindet, weil er nur Schaden anrichtet.

Yaroslav Rychkov
Yaroslav Rychkov melden

Sehr typisch ist auch, dass die "Strache spricht aus was Österreicher denken" und sonstige Rechte Kommentare in gebrochenem Deutsch geschrieben werden, das man nur mit viel Fantasie verstehen kann. Verständlich dass die FPÖ Deutschkurse fordert - ihre Wählerschaft hat den größten Bedarf nach diesen.

eintiroler melden

der war gut :-)

Freddy Niebauer
Freddy Niebauer melden

Es stand auch zuerst so auf der Website der Krone, dass ein religiöses Motiv vorerst nicht ausgeschlossen werden kann. Es ist doch klar, dass HC Strache sowas aufgreift.

drowhunter melden

Ein Politiker der sich auf die "Krone" bezieht, ist grundsätzlich und prinzipiell zu hinterfragen. Punkt.

giuseppeverdi melden

Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Darf ich Sie dann gleich auf das Bittbriefchen des "Wernerle" Faymann an die Krone und die von ihm an diese Zeitung vergebenen Inserate erinnern? Schon vergessen oder? Also schnell den Faymann hinterfragen. Ich weiß, das passt Ihnen jetzt nicht, ist aber Tatsache!

Nudlsupp melden

Ganz richtig, auch ein Faymann kann, soll und muß ebenso hinterfragt wie auch kritisiert werden, wie alle anderen Politiker. Die Erbmonarchie ist abgeschafft. Man darf im Österreich des 21. Jahrhunderts aber erwarten, daß dies mit Stilmitteln passiert, die der Sache, den allgemeinen Gepflogenheiten und dem Anstand entsprechen.... Nichts desto trotz war das reflexartige Verhalten des HC....

Nudlsupp melden

mehr als nur unangemessen und zeigt einmal mehr, welches Ei man sich mit ihm ins Nest legen würde. Die Empathie hört bei ihm scheinbar schon mittlerweile bei den Partei- und nicht nur mehr bei den Landesgrenzen auf. Hier hat er auf jeden Fall (erneut) einen sehr schlechten Stil gezeigt.

Seite 2 von 2