Murenabgänge und Überschwemmungen: Schwere Unwetter in Kärnten & Steiermark!

Judenburg: Verklauste Bäche, Keller unter Wasser Wolfsberg: Brücke & Parkplatz wurden weggerissen

Im Bezirk Judenburg wurden der dort fließende Purbach verklaust und der Weyerplatz überschwemmt. Im Gemeindegebiet Oberweg wurden der Oberwegbach von Schlamm und Geäst belegt und die Seetalstraße überschwemmt. Die Wasser- und Schlammmassen erreichten auch das Schwimmbecken des städtischen Freibades. Es musste von der Feuerwehr ausgepumpt werden.

Nach heftigen Unwettern stürzten gegen 23.00 Uhr im weststeirischen Eibiswald mehrere Bäume auf die B69 und blockierten die Straße. Die Feuerwehr musste die Bäume von der Fahrbahn entfernen. Personen oder Tiere kamen in beiden Regionen nicht zu Schaden, der Sachschaden war vorerst unbekannt.

Tagelange Aufräumarbeiten nach Unwettern in Kärnten
Die Aufräumarbeiten im Raum Wolfsberg nach den schweren Unwettern vom Samstagabend werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. Einige Wohnhäuser im Prössinggraben nordöstlich der Bezirksstadt sind für Wochen unbewohnbar. Die Familien waren auch am Nachmittag noch von der Außenwelt abgeschnitten. Auch in Bad St. Leonhard und Reichenfels gab es Überflutungen und Vermurungen.

Der Edenbach hat sich binnen weniger Minuten von einem kleinen Bächlein in einen reißenden Strom verwandelt, erzählte Günter Betschoga im ORF-Radio Kärnten: "Es hat rundherum nur gerauscht, alles ist in zwei, drei Minuten passiert. Ich habe nur geschaut, dass die Kinder und die Frau in den obersten Stock gehen. Dann hat schon die Nachbarin gerufen, dass der Bach herunterkommt. So etwas habe ich noch nie gesehen und die Geräusche werde ich mein Leben nie mehr vergessen."

Die Brücke und die Straße wurden weggerissen, rund um die Häuser türmen sich meterhoch Geröllhalden. Alfred Findenig vom örtlichen Gasthaus steht vor dem Nichts. Das eigene E-Werk ist zerstört, Kanal und Zufahrtsstraße ebenso. Das Wasser floss durch seinen Stall, der auch am Sonntag noch überflutet war. "Es war wie bei einem Erdbeben", erklärte er.

Die Feuerwehren waren am Sonntag dabei, sich in den Graben vorzuarbeiten. Dafür brauchten sie aber schweres Gerät. Der Einsatzleiter meinte, er habe in all den Jahren noch nie erlebt, dass so kleine Bäche derart große Zerstörungen angerichtet hätten. Vermutlich wird es noch mehrere Tage dauern, bis die Häuser im Prössinggraben wieder mit dem Auto erreichbar sein werden.

Einspurig freigemacht werden konnte hingegen bis Mittag die Landesstraße auf das Klippitzthörl. Dort war eine mehr als 50 Meter breite und zwei Meter hohe Mure abgegangen. Mit einer vollständigen Räumung der Straße wurde für den Abend gerechnet. Dann, so die Prognosen der Meteorologen, drohten aber bereits die nächsten Gewitter mit Starkregen und möglichem Hagelschlag. Erst für Montag wurde ein Nachlassen der Gewittertätigkeit vorhergesagt.
(apa/red)