Die Rückkehr der zwei Monde

Haruki Murakami beendet mit dem dritten Teil von "1Q84" seine Parallelwelt-Saga

Gute Nachricht für alle Fans von Haruki Murakami. Nach dem offenen Ende, mit dem der japanische Star-Autor seine Leser nach dem ersten Teil (bestehend aus Buch eins und zwei) der "1Q84"-Trilogie zurückließ, kommt nun Buch drei der Parallelwelt-Saga auf den Buchmarkt und lässt die Leser nach exakt 1.599 Seiten endlich wissen, wie die (Liebes-)Geschichte endet.

von
Murakami 1Q84 - Die Rückkehr der zwei Monde

Treffen sich Aomame und Tengo – die beiden Protagonisten - endlich? Wann und wie wird das Wiedersehen nach 20 Jahren aussehen? Was hat es außerdem mit den Little People, den Vorreitern und der mysteriösen und makellos schönen Fukaeri auf sich?

Schon an diesen Fragen wird klar: Wer Buch eins und zwei nicht gelesen hat, braucht gar nicht erst daran denken, mitten in die Story, die am 12. Oktober erscheint, einzusteigen.

Der Inhalt
Nur soviel zum Inhalt: Sie handelt von einer rätselhaften Sekte, den „Vorreitern“, dessen „Leader“ angeblich junge Mädchen – inklusive seiner eigenen Tochter - vergewaltigt. Diese schafft es zu fliehen, veröffentlicht einen Roman über das Leben in der Sekte und gewinnt mit Hilfe des Redakteurs und Ghostwriters Tengo einen Nachwuchs-Literaturpreis. Währenddessen ermordet Aomame, eine junge Aerobic-Trainerin, den Sekten-Führer und wird dafür von den Vorreitern gejagt. Während sie sich versteckt hält, ist sie aber gleichzeitig auch auf der Suche nach Tengo, der Liebe ihres Lebens, den sie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Dies alles geschieht in der Welt, einer Parallelwelt zum Jahr 1984, genannt "1Q84" (Q steht für Questionmark – Fragezeichen), in der es zwei Monde gibt.

Dritter Erzähler
Beinahe nahtlos schließt nun Buch drei ein Jahr nach Erscheinen der ersten beiden Teile an. Wie schon in Buch eins und zwei wird die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven vorgenommen; neben Tengo und Aomame kommt jedoch ein dritter Erzähler hinzu, der zuvor nur einen kleinen Auftritt hatte. Dies gibt dem Buch anfangs zwar einen tollen Spin, wirkt aber mit fortlaufender Seitenzahl immer mehr konstruiert und erzwungen. Was sich in den Vorgänger-Büchern durch die verschiedenen Sichtweisen, die dem fiktiven aber aufmerksamen Beobachter zugänglich gemacht wurden, ohnehin erklärte, meint Murakami nun ausformulieren zu müssen und könnte damit wohl so manchen Leser vor den Kopf stoßen.

Offene Fragen
Dennoch ist „1Q84“ ein lesenswertes Ende der Trilogie, das es schafft, über fast 600 Seiten spannend zu bleiben und nur einige wenige Längen birgt. Ob dieses Ende happy ist oder nicht, will hier natürlich nicht gesagt werden. Im Gegensatz zu anderen Fragen, wird diese aber beantwortet. Doch wie Fans bereits wissen - bei Murakami ist es kein Muss, alles restlos aufzuklären. Das ist ja auch das Schöne daran.

Service:
Haruki Murakami, "1Q84. Buch 3"
550 Seiten, Hardcover, Dumont Verlag
EUR 24,00
Erstverkaufstag: 12.10.2011
ISBN 978-3-8321-9588-5

Link: "IQ84" beim Dumont-Verlag