Müde Beine, schwere Beine

von Claudia Dungl © Bild: Matt Observe

Ein bekanntes Sprichwort sagt: "Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße." Manche von uns fühlen sich gerade jetzt im Sommer wie 100. Die Beine schwellen an, der Knöchel ist kaum noch zu sehen, und das Gefühl ist einfach "schwer". Werden die Beschwerden beim Hochlagern besser, so handelt es ich höchstwahrscheinlich um Venenprobleme. Immerhin transportieren Venen täglich rund 4.500 Liter Blut aus dem Körper gegen die Schwerkraft zum Herzen zurück. Erfolgt der Rückfluss zu langsam oder unvollständig, dann erhöht sich der sogenannte Staudruck. Nach und nach dehnen sich die Venen so weit aus, dass die Klappen nicht mehr richtig schließen.

Am besten helfen Sie diesen Gefäßen, wenn Sie morgens nicht mit einem Sprung aus dem Bett steigen, sondern vorbeugend schon mal den Kreislauf durch Fahrradfahren im Liegen ankurbeln. Auch ein kühler Guss als Abschluss des Duschvergnügens erfrischt nicht nur, sondern stellt einen wertvollen Gefäßreiz dar.

Häufig treten Probleme mit geschwollenen Beinen besonders bei langem Sitzen auf. Meiden Sie dabei das Übereinanderschlagen der Beine, denn es entlastet die Kniekehlen! Gymnastische Fußübungen nach längerem Sitzen (Füße kreisen lassen, "Nähmaschinen-Treten") sind geeignete Lockerungsübungen. Zur Verbesserung der Durchblutung mit den Zehen fest gegen die Schuhsohle krallen, zehn Sekunden die Spannung halten und danach locker mit den Zehen "Klavier spielen". Bei oberflächlichen Krampfadern bewähren sich regelmäßige, kühle Beinwickel mit Rosskastanien- Gel. Verstärkt wird diese wohltuende Wirkung, wenn Sie im Anschluss das Venengel mit sanften, pumpenden Bewegungen herzwärts einmassieren. Zu beachten ist, dass bei Krampfadern wegen der Thrombosegefahr keine kräftigen Massagen oder Vibrationen durchgeführt werden dürfen. Verbessern sich die Beschwerden durch solch einfache Maßnahmen nicht, ist jedenfalls der Arzt zu konsultieren.

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