Mord-Verdächtiger stellt sich

34-Jähriger wurde bereits von Polizei wegen Mordes an Lebensgefährtin gesucht

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Prag - Mord-Verdächtiger stellt sich

Der tschechische Nachrichtenserver "Novinky.cz" berichtete unter Berufung auf den Sprecher der tschechischen Polizei, Tomas Hulan, von der Festnahme. Demnach habe sich der mittels EU-Haftbefehl Gesuchte gestellt und sei im Vestibül der Botschaft - dieses ist noch nicht österreichisches, sondern noch tschechisches Gebiet - von einer herbeigerufenen Polizei-Streife festgenommen worden.

Wird er ausgeliefert?

Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigte der APA die Festnahme, hat aber noch keine gesicherten Informationen zum Ablauf der Amtshandlung, wie Sprecher Philip Christl sagte. Wenn der 34-Jährige seiner Auslieferung zustimme, werde diese innerhalb von ein bis zwei Wochen über die Bühne gehen, erwartet er. Wenn nicht, könne das Verfahren Monate dauern. Dann müsse ein Rechtshilfeersuchen an die tschechischen Behörden gestellt werden, damit österreichische Ermittler den Beschuldigten in Prag vernehmen können.

So kam es zum Mord

Nach bisherigem Ermittlungsstand kam es am Donnerstag voriger Woche zu einem Streit zwischen dem Mann und seiner Lebensgefährtin in deren Wohnung in Traun. Dabei dürfte er sie und ihren Hund umgebracht haben. Familienangehörige hatten nach einem alarmierenden Posting des 34-Jährigen in der Wohnung nachgeschaut und dort die Leiche der 41-Jährigen sowie das tote Tier entdeckt.

Auf Facebook fand sich eine Mitteilung unter dem Namen des Flüchtigen, dass er "ein Mörder" sei. Das Posting wurde laut Polizeiangaben von seinem Handy abgesetzt. Das Mobiltelefon wurde im Raum Freistadt in der Nähe der tschechischen Grenze geortet und dann ausgeschaltet. Daher gingen die Ermittler davon aus, dass sich der Mann nach Tschechien abgesetzt hat.

Die von der Staatsanwaltschaft Linz angeordnete Obduktion des Opfers ergab als Todesursache "Gewalteinwirkung im Halsbereich". Die Gerichtsmedizin könne nicht genau sagen, ob das Opfer erwürgt, erdrosselt oder erschlagen worden sei, erklärte Christl. Er hofft, dass die Einvernahmen Licht in die Tatablauf bringen werden.

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