Wie Mörderinnen ticken

Frauen morden weit seltener als Männer, aber morden sie auch anders?

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Kriminalpsychologie - Wie Mörderinnen ticken

Laut dem Sicherheitsbericht 2013 vom Justizministerium entfallen 91,2 Prozent der Verurteilungen wegen Delikten gegen Leib und Leben auf Männer, nur 8,8 Prozent auf Frauen.

Gesamt Männer Frauen
Delikte gegen Leib und Leben (2013) 9.853 (100 Prozent) 8.982 (91,2 Prozent) 871 (8,8 Prozent)

Gerichtspsychiaterin: Frauen töten kreativer

Die renommierte Gerichtspsychiaterin Sigrun Roßmanith beschreibt in ihrem Buch "Sind Frauen die besseren Mörder?", dass Frauen zwar bei weitem seltener, wenn aber, dann umso entschlossener und kreativer töten. Roßmanith hat unter anderem auch den spektakulären Kriminalfall der Dreifach-Mörderin Elfriede Blauensteiner untersucht. Blauensteiner hat zugegeben, ihren Ehemann ermordet zu haben. Zu lebenslanger Haft verurteilt wurde sie aber, weil sie drei Pensionisten vergiftet hatte.

Giftmörderin mit hervorragender sozialer Intelligenz

"Hervorragend war ihre soziale Intelligenz", sagt Roßmanith damals gegenüber dem ORF über Blauensteiner. "Diese soziale Intelligenz ist das sofortige Abchecken eines anderen und das manipulative Vorgehen, um jemanden für eigene Bedürfnisse zu benutzen." Weiters sagt die Gerichtspsychiaterin: "Es gehörte zu einer ihrer faszinierenden Fähigkeiten, alle die mit ihr gesprochen haben, letztlich an der Nase herumzuführen, denn sie hat jedem etwas anderes erzählt."

Roßmanith: "Frauen töten selten Unbekannte"

In einem Interview mit "Spiegel Online" sagt sie über mordende Frauen, dass sie natürlich die fehlende Kraft kompensieren müssten. "Oft machen sie ihr Opfer deshalb erst wehrlos - um die eigentliche Tat dann durchzuführen. Häufigstes Tatwerkzeug ist übrigens das Messer, eine europäische Besonderheit gegenüber den USA, wo Schusswaffen überwiegen", erklärt die Expertin. Und Roßmanith geht auf ein weiteres Charakteristikum von Mörderinnen ein: "Frauen töten selten Unbekannte. In den eigenen vier Wänden kommt es eben zu den meisten Konflikten, und die können eskalieren. Oft ist es so, dass Opfer im Rollentausch zu Täterinnen werden."

Historischer Rückblick

Auch historisch betrachtet findet man Unterschiede zwischen Mörderinnen und Mördern: "Bei Frauen ist die Vorsätzlichkeit der Tat immer größer, weil Frauen die Tat häufiger mit Gift begangen haben und das muss man länger und gründlicher vorbereiten", sagt Harald Seyrl, Leiter des Wiener Kriminalmuseums gegenüber NEWS.AT. Es gebe weniger weibliche Täter als männliche, das Verhältnis betrage ungefähr 1:10. Dass Frauen zu Waffen greifen, sei geschichtlich gesehen eher seltener vorgekommen.

Kommentare

Ja, die Weiber sind immer raffinierter. Und die Ermittler, meist Männer, fallen wegen ihrer Geilheit darauf rein. Somit halte ich die Prozentzahlen (Verhältnis von Mörderinnen zu Mördern) für arg wackelig.

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