Dramatisch waren allein schon die ersten Worte ihres Auftritts. "Mein Name ist Monica Lewinsky - obwohl mir oft geraten wurde, den Namen zu ändern." Jetzt wolle sie anderen Opfern des Internets helfen. Zu ihrer Affäre im Oval Office sagte Lewinsky: Sie sei damals 22 und etwas romantisch veranlagt gewesen. "Ich verliebte mich in meinen Chef, auf die Art und Weise, wie es 22-Jährige tun. So etwas passiert. Aber mein Chef war der Chef der Vereinigten Staaten. Das passiert wahrscheinlich seltener."
"Klar, mein Boss hat mich ausgenutzt"
Bereits im Mai hatte sie sich erstmals wieder zu Wort gemeldet - und Clinton schwer beschuldigt. "Klar, mein Boss hat mich ausgenutzt", schrieb sie in der Zeitschrift "Vanity Fair". Andererseits habe sich um eine "einvernehmliche Beziehung" gehandelt, räumte sie ein. Der eigentliche Missbrauch habe erst später begonnen, "als ich zum Sündenbock gemacht wurde, um seine Stellung der Macht zu schützen".
Das Bekanntwerden der Affäre hatte 1998 Clinton beinahe das Amt gekostet. Erst durch einen öffentlichen Kniefall konnte er eine Amtsenthebung abwenden, bestritt aber zunächst, eine "sexuelle Beziehung" mit der jungen Frau gehabt zu haben. Jahre später räumte er ein, er hätte früher mit der Wahrheit herausrücken sollen.