Millionenbetrug mit "recycelten" Münzen:
Bande ließ zerstörtes Geld zusammensetzen

Zerstörte Münzen wurden in China zusammengesetzt Geld wurde in Deutschland wieder in Umlauf gebracht

Es klingt wie das Drehbuch zu einem abenteuerlichen Film: Euromünzen, die von der Deutschen Bundesbank verschrottet worden waren, werden nach China geschmuggelt und dort wieder zusammengesetzt, um anschließend wieder in Deutschland unter die Leute gebracht zu werden und dadurch ein Vermögen zu machen. Dass es sich bei diesem Szenario nicht um reine Phantasie, sondern um den größten Münz-Skandal seit der Einführung des Euro handelt, will eine deutsche Zeitung herausgefunden haben.

Millionenbetrug mit "recycelten" Münzen:
Bande ließ zerstörtes Geld zusammensetzen

Laut dem Bericht der "Bild"-Zeitung (Donnerstagsausgabe) führten Ermittler der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main eine Groß-Razzia durch, bei der Wohnungen, Firmen und Büros der Deutschen Bundesbank und der Lufthansa durchsucht wurden. Sechs Personen wurden nach den Durchsuchungen in Haft genommen. Vier der Festgenommenen im Alter von 28 bis 45 Jahren sind Chinesen.

Den Festnahmen waren monatelange Ermittlungen vorausgegangen: Anfang 2010 fiel am Frankfurter Flughafen eine Stewardess auf, die mit ihrem schweren Handgepäck kämpfte. Der Grund: In ihrer Tasche sollen sich tausende Ein- und Zweieuromünzen befunden haben. Nach diesem Vorfall hätten die Staatsanwaltschaft, Zoll und Kripo ihre Ermittlungen aufgenommen.

Schaden: 20 Millionen Euro
Dabei sollen sie laut dem Medienbericht festgestellt haben, dass durch den Schmuggel von wiederhergestellten Euromünzen bereits ein Schaden von 20 Millionen Euro entstanden sein soll. Insgesamt sollen 29 Tonnen Eruomünzen geschmuggelt worden sein.

Und so sollen die Tatverdächtigen vorgegangen sein: Euromünzen, die beschädigt oder zu verdreckt sind, werden von der Deutschen Bundesbank aus dem Verkehr gezogen, in dem der Kern der Münze vom Messingring getrennt wird. Diese Reste der Münzen soll eine organisierte Bande ersteigert und nach China gebracht haben, wo die Münzen wieder zusammengesetzt wurden.

Für den Rücktransport der Münzen nach Deutschland heuerten die Banden Mitarbeiter von Fluggesellschaften an. Damit der Schmuggel der Münzen beim Zoll nicht auffiel, sollen pro Transport Münzen im Wert von weniger als 10.000 Euro eingeführt worden sein. Nach erfolgreicher Überstellung sollen die Münzen bei der Deutschen Bundesbank gegen Euroscheine eingetauscht worden sein. Daher gehen die Ermittler davon aus, dass die Bande Komplizen bei der Bundesbank hatte. Insgesamt soll die Schmuggelbande aus 25 Personen bestanden haben.

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(red)

Kommentare

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Sorglosigkeit der Bank. es wäre doch der Bank zumutbar, sich für die verschrottung der Münzen eiene Schneidmaschine zuzulegen, da können dann die Cinesen Puzzelspielen und die Gauner der Fluggesellschaft bekämen keine Millionen.

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Re: Sorglosigkeit Richtig. Und die Verantwortlichen in der Bank sind auf Schadenersatz zu verklagen.

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