Milliardenverluste durch hohe Preise für Flugbenzin: AUA droht OMV mit EU-Klage

Vorwurf 1: Preisabsprachen mit anderen Ölfirmen Vorwurf 2: "Hydrantengebühr" am Flughafen zu hoch

Die Austrian Airlines droht der OMV offenbar mit einer Klage bei der EU. Die Fluggesellschaft wirft der OMV vor, ihre marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen und mit anderen Ölfirmen die Preise abzusprechen. Die OMV wies alle Vorwürfe zurück und sieht einer EU-Klage gelassen entgegen.

Auslöser für den schweren Konflikt sei laut "Presse" der steigende Ölpreis, wodurch auch der Preis für Flugbenzin steigt. Die AUA habe sich bis heute vom Rekordverlust über 130 Mio. Euro aus dem Vorjahr nicht erholt, so der Bericht.

Der Hintergrund der brisanten Auseinandersetzung: Die OMV könnte den gesamten Treibstoffbedarf der AUA von rund einer Million Tonnen Kerosin pro Jahr liefern, heißt es laut "Presse" bei der AUA. Die OMV biete aber nur rund die Hälfte an. Den Rest müsse die AUA bei anderen Mineralölgesellschaften wie Shell oder BP zukaufen. Sie produzieren das Flugbenzin nicht selbst in Österreich, sondern kaufen es ebenfalls bei der OMV zu. Dieser "Zwischenhandel" bringe der AUA nichts, außer dass es den ohnehin schon teuren Treibstoff noch ein wenig teurer mache.

Zudem sei die AUA bisher auch mit ihrer Forderung auf Granit gestoßen, die OMV möge die Kalkulation ihrer Tochtergesellschaft offen legen, die die Betankung direkt am Flughafen Wien durchführt. Ein Vergleich mit anderen Flughäfen habe ergeben, dass die von der OMV in Wien verrechnete "Hydrantengebühr" mehr als doppelt so hoch sei. Für die AUA bedeute dies Millionen an Mehrkosten. (apa/red)