Militär rückte in Rio in Favela ein

Krieg zwischen Drogenbanden und Sicherheitskräften

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Hubschrauber kreisten über der Favela. In den Schulen der Umgebung wurde der Unterricht vorzeitig beendet. Seit den Olympischen Spielen vor rund einem Jahr hat sich die Lage dramatisch verschlechtert.

Bereits Ende Juli waren 8500 Soldaten entsandt worden, um in der 6,5-Millionen-Metropole die Machtzunahme von Drogenbanden zu bekämpfen. Von Jänner bis Juni wurden im Bundesstaat Rio de Janeiro bereits 2723 Menschen getötet - 10,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitrum.

Die Polizei wird der Lage kaum noch Herr. Es wurden 2017 schon über 100 Polizisten getötet. Wegen der Lage sind auch die Tourismuszahlen eingebrochen, die Auslastung der Hotels in Rio lag laut der Tourismusbehörde zuletzt bei unter 50 Prozent.

Der Teilstaat kämpft mit enormen Finanzproblemen, was zu Sparmaßnahmen auch bei der Polizei und zur Reduzierung von Unterstützungsmaßnahmen in den Armenvierteln (Favelas) führte. Viele der Favelas sind rechtsfreie Räume - kriminelle Banden haben die Macht übernommen, der Drogenhandel blüht, es gibt viele Schießereien. Den größten Einfluss hat das "Comando Vermelho", das "Rote Kommando".

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