Merkel sieht Finanzlage der EU nach Brexit kritisch

Deutsche Bundeskanzlerin fordert von EU mehr Bürgernähe

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Nicht alle EU-Mitgliedstaaten seien dafür, nach dem Austritt Großbritanniens mehr Geld auszugeben, sagte sie. Durch das für März 2019 geplante Ausscheiden Großbritanniens aus der EU entstehe eine Haushaltslücke von etwa zwölf Milliarden Euro jährlich. Als große finanzielle Aufgaben nannte Merkel Verteidigungspolitik, Migration und die Bekämpfung von Fluchtursachen.

Ebenso wie Bettel forderte auch die deutsche Kanzlerin mehr Bürgernähe in Europa. "Gerade im Vorfeld der europäischen Wahlen wird es sehr wichtig sein, die Bürger mitzunehmen", sagte sie. Bettel betonte: "Luxemburg will eine Union, die nach vorne gerichtet ist, näher am Bürger ist und sich auf die Sorgen der Bürger konzentriert."

Der luxemburgische Premierminister wünschte Merkel Erfolg bei der Regierungsbildung. Eine starke Regierung in Berlin sei wichtig auch für Luxemburg und für Europa. Die Kanzlerin sei eine "einflussreiche, sehr respektierte Stimme" unter den EU-Staats- und Regierungschefs, sagte Bettel.

Die Gespräche zwischen Merkel und Bettel fanden vier Tage vor einem Treffen des Europäischen Rats statt. Bei diesem soll es um die mittelfristige Finanzplanung der EU, das Verfahren für die Europawahlen und die Rolle von Spitzenkandidaten der Parteienfamilien gehen.

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