Medikamententests enden beinahe tödlich: Sechs Männer liegen auf Intensivstation

Multiples Organversagen bei Herren zwischen 18 & 40 Neues US-Medikament soll gegen Leukämie helfen

Laut BBC erlitten sie ein multiples Organversagen. Die britische Arzneimittelaufsicht MHRA löste internationalen Alarm aus und warnte die Zulassungsbehörden der übrigen EU-Staaten. Das betroffene Medikament gegen chronische Entzündungen und Leukämie werde offenbar in einem weiteren EU-Staat getestet, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA, ohne den Namen des Landes zu nennen.

An dem von der US-Spezialfirma Parexel International vorgenommenen bezahlten Medikamententest in einer Forschungseinrichtung hatten sich insgesamt acht Freiwillige im Alter von 18 bis 40 Jahren beteiligt. Zwei von ihnen erhielten Placebos. Laut MHRA waren sie alle vorher kerngesund. Nachdem die sechs Test-Patienten am Dienstagabend ins Krankenhaus eingeliefert wurden, verfügte die MHRA einen sofortigen Stopp des Medikamententests und nahm Ermittlungen auf. Parexel unterhält ähnliche Test-Einrichtungen in Deutschland, Frankreich, den USA und Südafrika.

Eine derart negative Reaktion auf einen Medikamentest sei "extrem selten", sagte Parexel-Vertreter Herman Scholtz. Es handele sich um einen "unglücklichen und ungewöhnlichen" Zwischenfall. Parexel habe sich bei der Studie an sämtliche Vorschriften gehalten. Wenn Medikamente erstmals an Menschen getestet würden, gebe es ein feststehendes Standardverfahren, das von Ethikausschüssen und Aufsichtsbehörden genehmigt sei, betonte das Unternehmen. Der Name des Medikamentenherstellers, in dessen Auftrag Parexel den Test durchführte, wurde nicht genannt.
(apa)