Maxima Zorreguieta stammt aus einer typischen argentinischen Mittelschichtfamilie. Maria del Carmen Carricart de Cerruti, kurz Carmenza, ihre Großmutter mütterlicherseits, wünschte sich für ihre vier Töchter stets einen wohlhabenden und gut situierten Ehemann. Am liebsten wäre ihr eine Heirat mit einem Polospieler gewesen, da dies einen sozialen Aufstieg für die Familie bedeutet hätte. Ihre älteste Tochter Maria del Carmen, die von allen Maria Pame genannt wurde, konnte die Erwartungen jedoch nicht ganz erfüllen. Als sich Maximas Mutter in den 16 Jahre älteren dreifachen Vater Jorge Horacio Zorreguieta verliebte, war ihre Familie alles andere als begeistert.
Jorge, der von Verwandten Coqui genannt wird, war in erster Ehe mit Marta Lopez Gil verheiratet. Die Beziehung war jedoch schon längst zerrütet, als Maria Pame ihre Arbeit in seiner Zollagentur begann und die beiden sich ineinander verliebten. 1968 trennten sich Marta und Coqui einvernehmlich. Das Ex-Paar verbindet noch heute ein freundschaftliches Verhältnis und sogar Maximas Mutter pflegt guten Umgang mit ihrer Vorgängerin.
Eltern heirateten erst, als Maxima 16 Jahre alt war
Im Juni 1970 reisten Coqui und Maria Pame nach Paraguay, um dort zu heiraten. Vor dem argentinischen Gesetz besaß diese Hochzeit jedoch keine Gültigkeit, da im streng katholischen Land zur damaligen Zeit eine Scheidung nicht möglich war und Maximas Vater offiziell dementsprechend noch mit Marta verheiratet war. Die nunmehrige Prinzessin der Niederlande erblickte somit am 17. Mai 1971 als Tochter einer alleinerziehenden Mutter das Licht der Welt. Erst als Maxima 16 Jahre alt war, wurde die Verbindung ihrer Eltern auf einem Standesamt in Buenos Aires legalisiert.
Maxima wurde nach Coquis Großmutter benannt, ihr Name bedeutet "die Größte von allen". "Das Dickerchen", so ihr Spitzname innerhalb der Familie, war der ganze Stolz ihres Vaters. Selbst nach der Geburt ihres Bruders Martin, dem nach insgesamt vier Töchtern lange ersehnten Sohn, blieb Maxima sein absoluter Liebling. Coqui und Maria Pame taten ihr Bestes, um ihren Kindern eine gute Ausbildung bieten zu können. So besuchte Maxima etwa die renommierte Northlands-Schule, eine der teuersten Schulen Argentiniens, die an sich für die Oberschicht reserviert war und die sich die Familie Zorreguita nur schwer leisten konnte. Dementsprechend brachte das Mädchen ihr eigenes Essen mit und aß allein unter einem Baum im Garten, während die anderen Schüler in der Kantine speisten.
Extrovertierte, mittelmäßige Schülerin mit Gewichtsproblemen
Maxima Zorreguieta war eine mittelmäßige Schülerin. Geschichte und Geografie fielen ihr schwer, in Mathematik war sie hingegen sehr begabt. Leicht vielen dem Mädchchen auch Sprachen, in Englisch war sie eine der Besten. Eine Lehrerin beschreibt Maxima als extravortiert, als Anführerin und als stets sehr loyale Freundin.
Während der Pubertät quälten Maxima - wie so viel andere Mädchen auch - Gewichtsprobleme. Schon als Kind war sie ein Dickerchen, doch nun waren die paar Kilos, die sie zu viel hatte, nicht mehr ganz so süß. Als wäre es für die Jugendliche nicht schon schlimm genug gewesen, sich selbst nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen, war ihr Gewicht zudem ein ständiges Streitthema zwischen ihr und ihrer Mutter Maria Pame.
Auch wenn das Geld während Maximas Kindheit und Jugend knapp bemessen war, machte die Familie, die nach der Geburt von Maximas Geschwistern Juan und Ines aus sechs Personen bestand, regelmäßige Sommer- und Winterurlaube. Während der Ferien in Lagoinha erlebte die damals 13-Jährige ihren ersten Kuss.
Verliebte Maxima beginnt zu rebellieren
Im Alter von 16 Jahren unterhielt Maxima Zorreguieta ihre erste feste Beziehung mit dem damals 23-jährigen Tiziano Iachetti. Maria Pame war von der Liaison zum sieben Jahre Älteren wenig begeistert, doch ihre zum ersten Mal schwer verliebte Tochter, die immer heftiger zu rebellieren begann und an Wochenenden immer später nach Hause kam, ließ sich nicht beirren.
Maxima brachte ihre Mutter mehr und mehr zur Verzweiflung, doch deren Sorgen, ihre Tochter könnte sich durch zu viele Partys möglicherweise ihre Zukunft verbauen, waren unbegründet. Am 10. Dezember 1988 erhielt die 17-Jährige ihr Abschlusszeugnis über den "International Bachelor", der es ihr erlaubte, sich an jeder Universität der Welt einzuschreiben. Während die meisten ihrer Kameradinnen im Jahrbuch ihre Berufswünsche festhielten, schrieb Maxima (in weiser Voraussicht?) bloß: "Too many to expain."
Morgen lesen Sie hier auf NEWS.AT den 2. Teil der großen Maxima-Serie über ihr Studentenleben und ihre Zeit in New York.
zum Buch:
Gonzalo Alvarez Guerrero, Soledad Ferrari
Maxima: Königin der Niederlande
Aus dem Spanischen von Johanna Wais
Originaltitel Máxima. Una Historia Real
287 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, 16 Seiten Bildteil
€ (D) 16,99 / € (A) 17,50
ISBN: 978-3-426- 65482-2
