Massensterben von Bienen sorgt für Rätsel:
Hunderte Stöcke in USA stehen plötzlich leer

Bis zu 80 Prozent der Insekten sind verschwunden Massive Folgen: Nahrung von Bestäubung abhängig!

Ein massives Bienensterben in den USA sorgt unter Wissenschaftler für Rätselraten: In 24 US-Bundesstaaten hat sich die Honigbienenpopulation stark verringert. In den betroffenen Bundesstaaten sind zwischen 30 und 80 Prozent der Honigbienen verschwunden, was Folgen für die landwirtschaftliche Produktion haben könnte. Außerhalb der Saison gilt ein Verlust von 20 Prozent der Bienen als normal. Die genaue Ursache des Verschwindens der Bienen ist unklar.

Massensterben von Bienen sorgt für Rätsel:
Hunderte Stöcke in USA stehen plötzlich leer

Forscher verwenden für das Phänomen inzwischen die Bezeichnung "Colony Collapse Disorder" (CCD). In der Vergangenheit gab es ähnliche Auffälligkeiten, die jedoch regional begrenzt waren. An der amerikanischen Westküste sind jetzt fast 60 Prozent der Bienenvölker kollabiert, an der Ostküste und in Texas sind es mehr als 80 Prozent. Auch aus der Schweiz, Deutschland, Spanien und Polen gibt es die ersten Berichte über das mysteriöse Bienensterben.

Bienen sterben außerhalb des Stockes
Die Symptome CCD weiß man mittlerweile ziemlich genau Bescheid: In den betroffenen Bienenvölkern fehlen alle erwachsenen Bienen, es liegen jedoch keine toten Bienen in der Nähe, d.h. die Bienen fliegen fort und sterben irgendwo draußen. Grund für den Tod der Honigbienen könne Erschöpfung, Orientierungslosigkeit oder Kälte sein. Die nicht ausgewachsenen Bienen im Stock verhungern trotz ausreichender Vorräte an Honig.

Rätselraten über Ursache
Über die Ursachen für das Massensterben weiß man nichts. Die Forscher können darüber nur spekulieren. Verantwortlich könnten die Flurbereinigungen sein, die keine Feldraine mehr übrig gelassen haben, die Monokulturen, eine zu perfekte Forstwirtschaft, die Ausbreitung der Städte, Viren, Pilze, Pestizide oder genmanipulierte Nahrungsmittel sein.

Verschwinden wäre Katastrophe
Ein Verschwinden der Hönigbienen wäre für die Menschheit eine Katastrophe. Ein Drittel unserer Nahrung ist direkt oder indirekt von ihnen abhängig: Ein Großteil des Obstes werden zwischen 80 und 90 Prozent von Zuchtbienen bestäubt, ebenso Mandelbäume, Melonen, Paprika, Kürbisse, Himbeeren, aber auch Viehfutter wie Klee. Trotz Versuchen mit riesigen Ventilatoren u.ä.: Eine wirkliche Alternative zur Bestäubung durch Bienen gibt es nicht. Daher gelten die Insekten auch in Europa nach Rindern und Schweinen als das drittwichtigste Haustier - noch vor dem Geflügel.

Kostendruck auf Imker
Das Verschwinden der Bienen verursacht einen zunehmenden Kostendruck, der auf den Imkern lastet: "Es gibt weniger Imker, weniger Bienen, aber mehr Früchte, die bestäubt werden sollen", Zac Browning, Vizepräsident der Vereinigung amerikanischer Imker von "IHT.com" zitiert. Imker sehen sich veranlasst, im ganzen Land Verträge mit Landwirten zur Befruchtung der Pflanzen zu schließen, weil ihre Einnahmen aus dem Honigverkauf durch Importe aus China und Argentinien stark zurückgegangen sind.

Die Süddeutsche Zeitung verweist im Zusammenhang mit dem Bienensterben auf einen Satz, den Albert Einstein einmal gesagt haben soll: "Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr...". (red)