Massenschlägerei in St. Pölten: Insgesamt 40 Beteiligte, acht Personen wurden verletzt

Raufhandel zwischen Türken und Tschetschenen Faustrecht: Keine Waffen oder Messer verwendet

Vier oder fünf Verdächtige wurden festgenommen und in ein Anhaltezentrum gebracht, so die Angaben von Einsatzleiter und Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. Darunter sollen sich auch der oder die Schützen befunden haben. Das "Restaurant Kartal" sei vermutlich von Türken aufgesucht worden, die womöglich Rache nehmen wollten. Tags zuvor seien diese von den Tschetschenen attackiert worden. Die Situation war laut Polizei gegen 17.00 Uhr unter Kontrolle.

Ernsthaften Schaden dürfte bei den Attacken niemand davongetragen haben. Einige Personen klagten laut Bäuchler über Schmerzen in den Augen, bedingt durch Schüsse aus der Gaspistole. Wie viele Beteiligte es insgesamt bei dem Vorfall gab, war laut Bäuchler vorerst nicht bekannt. Auch Messer sollen im Spiel gewesen sein.

Das Lokal wurde durch den Angriff schwer beschädigt. Eingeschlagene Fensterscheiben waren von außen erkennbar. "Drinnen sieht es noch viel schlimmer aus", sagte der Lokalbesitzer am Tatort.

Die Polizei sperrte die Daniel-Gran-Straße auf einer Länge von etwa 50 Metern. Rund 100 Schaulustige, die sich hinter den Sicherheitsvorrichtungen eingefunden hatten, mussten sich im Laufe des Einsatzes hinter eine weiter vom Tatort entfernt errichtete Absperrung begeben.

Die Exekutive befürchtete mögliche weitere Racheakte. Zusätzliche Verstärkung hatte sich an Ort und Stelle eingefunden, um das Gebiet zu sichern, "damit das nicht passiert", sagte Bäuchler. Er meinte, dass die angeforderten Kräfte, falls notwendig, auch den ganzen Abend sowie in der Nacht auf Mittwoch in der Umgebung bleiben.

Bei der Schlägerei erlitten zwei Türken schwere Verletzungen. Sie wurden wie vier Landsmänner ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Polizist trug einen Kahnbeinbruch, der andere Prellungen davon, als sie die Kontrahenten trennen wollten. Drei Tschetschenen wurden festgenommen.

(apa)