Markus Rogan setzt sich Krone auf: Mit Europarekord zu Gold über 200 m Lagen

10. Dezember: Nur um 17/100 am Weltrekord vorbei Österreicher bei Schwimm-EM zurück am Gipfel

Markus Rogan ist in Istanbul mit dem mit Europarekord fixierten EM-Titel über 200 m Lagen auf das oberste Schwimm-Podest zurückgehrt. Der 27-Jährige gewann das Finale bei den Kurzbahn-Titelkämpfen in 1:51,72 Minuten, womit er den am 13. November vom Ungarn Laszlo Cseh in Szazhalombatta in Ungarn fixierten bisherigen Europarekord um 1,13 Sekunden unterbot. Dinko Jukic wurde in 1:53,81 Vierter.

Markus Rogan setzt sich Krone auf: Mit Europarekord zu Gold über 200 m Lagen

Für Rogan ist es sein erster Europarekord auf einer anderen Strecke als 200 m Rücken, durchwegs gelang ihm das auf der Kurzbahn. Er hält nun bei neun EM-Titeln, zehn Gold-Medaillen bzw. 28 Medaillen-Gewinnen. "Ich fühle mich jetzt leicht an, jetzt kann ich wieder mit Stolz zurück nach Österreich gehen", erklärte der neue Europameister mit Bezug auf seine sportliche und persönliche WM-Misere. "Das konnte ich vor der EM vielleicht nicht."

Österreichs "Sportler des Jahres 2004" hatte das Rennen gemächlicher begonnen, lag bei der 100-m-Konkurrenz aber schon auf Platz drei. Mit einer starken Leistung auf der Brustlage erarbeitete sich Rogan einen Vorsprung auf die Weltrekord-Durchgangsmarke von Darian Townsend von 63/100, blieb aber schließlich doch um 17/100 über der 25 Tage davor beim Berlin-Weltcup vom Südafrikaner aufgestellten Weltbestmarke.

Knapp am Weltrekord vorbei
"So knapp am Weltrekord", meinte Rogan mit freilich nicht ganz ernst gemeintem Ärger. "Ich fürchte, da muss ich jetzt noch weiter machen." In Wahrheit kümmerte ihn das Verpassen des Traumziels zumindest nach außen hin nicht viel. "Ich habe ein gutes Rennen gewonnen. Es ist mein schönster Titel, es war aber auch der schwerste. Denn es ist der erste, für den ich wirklich drei Monate dafür leben musste."

Jukic schwamm ein sehr beherztes Rennen und musste außer Rogan den vom Sieger um 0,5 Sekunden distanzierten Litauer Vytautas Janusaitis und Alan Cabello Forns passieren lassen. Die Bronze-Medaille des Spaniers verpasste der 20-Jährige um 77/100. "Ich bin mit dieser Zeit zufrieden, bin auch an meine Bestzeit herangekommen", erklärte der Student. Für die 200 m Delfin zeigte sich der nach der Delfinlage vorangelegene Jukic recht zuversichtlich.

Co-Favorit Cseh war hingegen der große Geschlagene des Finales. Der Magyar war bei der 100-m-Marke in Führung gelegen, und zwar mit 25/100 Vorsprung auf Rogan. Dann fiel er aber auf Platz fünf (150 m) und schließlich gar auf Position sieben zurück. "Ich denke, er hat die Brust nicht erwarten können", vermutete Rogan, dass sein vermeintlicher Hauptkonkurrent das Rennen zu schnell angegangen war.

(apa/red)