Mariahilfer Straße bleibt
Fußgängerzone

53,2 Prozent der Anrainer stimmten für Verkehrsberuhigung. Umbau ab Mai.

von Mariahilfer Straße: Streit um Buslinie 13A. © Bild: APA/GEORG HOCHMUTH

Insgesamt 17.630 Bewohner der Anrainerbezirke Mariahilf und Neubau votierten dafür, dass die "Mahü" quasi so bleibt wie sie momentan ist - wobei nun ein umfassender Umbau folgt. Von jenen Teilnehmern, die für Antwort "A" (Zustimmung zur Fuzo, Anm.) waren, befürworteten weiters 9.459 Personen (55,9 Prozent) die Öffnung von Querungen. 9.125 (52,9 Prozent) waren dafür, dass Radfahren in der Fußgängerzone erlaubt bleiben soll.

LInsgesamt wurden von den 48.642 verschickten Fragebögen 33.122 retourniert. Das entspricht einem Rücklauf von 68,1 Prozent. 185 wurden als ungültig gewertet. Auch einige gefälschte Stimmzettel wurden entdeckt.

Vassilakou: Wie Weihnachten und Ostern zusammen

Rot-Grün zeigte sich naturgemäß erfreut. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) versprühte am Freitagabend Feiertags-Laune: "Das Ergebnis ist wie Weihnachten und Ostern zusammen", sagte sie vor Journalisten. Die Mahü wird nun planmäßig ab Mitte Mai umgebaut. Die Fußgängerzone im Kern und ein Teil der Begegnungszonenabschnitte sollen schon im Herbst fertig sein Und sie versprach, dass "alle, die jetzt enttäuscht sind", noch in die Detailplanungen eingebunden werden. Sie verwies auch auf den für Mittwoch angekündigten Runden Tisch mit allen Gemeinderatsfraktionen. Dank gab es für Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ): "Er war sehr unterstützend", beschied die Grün-Politikerin dem Stadtoberhaupt.

Häupl selbst gab sich am Freitagabend ebenfalls zufrieden. Man werde die neue "Mahü" genauso umsetzen, wie es die Anrainer entschieden haben, versicherte er. In Sachen Radler plädierte Häupl, der sich im Vorfeld des Votums gegen Radfahren in der Fuzo ausgesprochen hatte, für Sicherheitsmaßnahmen, um ältere Menschen und Kinder zu schützen.

Auch Häupl freut sich

"Ich sehe die Befragung jetzt genauso gelassen wir vorher", erklärte der Bürgermeister. "Aber ich verhehle nicht, dass ich mich über das Ergebnis und die hohe Beteiligung freue." Er erinnerte daran, dass Fußgängerzonen in Wien immer Anlass für heftige Diskussionen gewesen seien. "Aber ich bin mir sicher, in drei Jahren werden alle Leute sagen: Es war eine gute Sache", wagte er einen Blick in die Zukunft.

Dass die Debatten noch nicht vorbei sind, zeigte sich auch sogleich bei den diversen Reaktionen: Das Ergebnis sei aufgrund seiner "skandalösen Umstände" sogar als "Verbrechen an der direkten Demokratie" zu bezeichnen, befand etwa FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus in einer Aussendung. Die "Karikatur einer Bürgerbefragung" sei etwa verfassungsrechtlich im luftleeren Raum geschwebt und habe auf keinem Regelwerk basiert.

ÖVP versöhnlich

Versöhnlicheres kam von der Volkspartei: "Die ÖVP Wien hat von Anbeginn der Diskussion an eine grundsätzliche Befragung gefordert und gegen den anfänglichen Widerstand von Rot-Grün auch durchgesetzt", betonte Wiens ÖVP-Landesobmann Manfred Juraczka. Nun müsse Vassilakou alle Beteiligten "mit ins Boot" holen - etwa die Geschäftsleute. Diese hätten nämlich zuletzt für die "alte" Mariahilfer Straße votiert.

Wiens Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank zeigte sich erfreut darüber, dass es auf der Mariahilfer Straße künftig wieder mehr Querungen geben soll. Würde die Hauptverbindungen wieder geöffnet, könnten Betriebe in den Seiten- und Nebenlagen von Lieferanten und Kunden wieder ungestört erreicht werden, gab sie in einer Pressemitteilung zu bedenken. Sie bekräftigte aber auch ihre Forderung nach einer Rücknahme des "Einbahnlabyrinths" (in den umliegenden Straßen, Anm.) sowie nach mehr und längeren Haltemöglichkeiten.

Die Bezirksvorsteherin des 6. Bezirks (Mariahilf), Renate Kaufmann (SPÖ), sieht hingegen eine Forderung erfüllt - eine seit längerem geäußerte: "Seit zwölf Jahren fordere ich eine verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße. Jetzt haben wir von den Bürgern die Legitimation dafür bekommen und werden mit der Neugestaltung den Menschen ein großes Stück Lebensqualität zurückgeben." Freude äußerte auch Eva Glawischnig. "Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis und ein starkes Zeichen dafür, dass Verkehrsberuhigung in Wien ein Weg der Zukunft ist", ließ die Bundessprecherin der Grünen per Aussendung wissen.

Kommentare

Das Ergebnis war klar, denn der Auftrag für die Pflasterung wurde letztes Jahr bereist vergeben. Außerdem ist es sonst nicht möglich bereits im Mai damit anzufangen ...
Naja, so hat sich die "Grüne" mit der Plastik-Jacke wieder einmal mehr durchgesetzt.
Fußgängerzonen sind gut, dann aber bitte nur Fußgängerzonen. Begegnungszonen sind murks, denn da ist sich Jeder selbst wieder der Nächste....

Seekuh44
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Ich frag mich wirklich, ob bei dieser Abstimmung alles mit rechten Dingen zugegangen ist... Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass dieses Ergebnis von der Allgemeinheit gewünscht ist. Aber wenn die Geschäftsleute nicht abstimmen durften, dann wundert mich eh nix mehr!

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doch, das ergebnis ist von der allgemeinheit gewünscht, wie man sieht. dumm gelaufen, ssekuh. ;-)

simm1111
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Den Geschäftsinhabern kann man nur empfehlen, weg von der Mariahilferstrasse!

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dann werden sich andere geschäftsinhaber sehr freuen, wen ein platz in der fußgängerzone frei wird. denn bekanntermaßen gehen in fußgängerzonen die geschäfte am besten.

mfp7764 melden

Diese fuzo is so unnötig wie ein eiterwimmerl am allerwertesten,denn ab ca 20 uhr is dort kein mensch mehr und man könnte den gehsteig hochklappen.

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und ohnen fuzo war nach 20 uhr mehr los?
was ist das für ein komisches argument?

mfp7764 melden

Diese wahl is sicher genauso gefälscht wie die wahl zur eu oder dem euro.egal mit wem man redet keiner wollte die eu oder den euro haben.na ja jetzt hat das vasilaklo ja das was sie wollte,viel geld für nix das wir steuerzahler mal wieder blechen müssen.

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na klar. überall grße fälscherbanden am werk. du bist lustig! *lol*

Diese wahl is sicher genauso gefälscht wie die wahl zur eu oder dem euro.egal mit wem man redet keiner wollte die eu oder den euro haben.na ja jetzt hat das vasilaklo ja das was sie wollte,viel geld für nix das wir steuerzahler mal wieder blechen müssen.

mirucki melden

schon komisch - befragt werden nur die anrainer. bezahlen müssen es aber alle anderen auch.

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naja, mitzahlen muss ich auch und ich wohne nicht mal in Wien. Mitstimmen würd ich trotzdem nicht wollen, weil's mich erstens nicht betrifft und zweitens in etwa so interessiert wie ein neuer Song von Hansi Hinterseer.
Aber so ist's halt, auch bei vielen anderen Dingen.

simm1111
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Eh klar das nicht mehr befragt werden sonst kämme ein solches Ergebnis nicht zustande!! Geschäftsleute sind nicht befragt worden, müssen aber doch auch Miete zahlen, genauso wie die Anrainer! Eine Farce!!!!!!!

Typisch österreichische Mentalität. Immer jammern und wenn gewählt wird, einfach nicht hingehen oder ungültig wählen. Die Intelligenz kann man wohl aus PISA Studien schliessen.

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