Maria Theresia: TV-Zweiteiler
über die "gereifte Monarchin"

Vor genau zwei Jahren bescherte Robert Dornhelms TV-Zweiteiler "Maria Theresia" mit Marie-Luise Stockinger dem ORF mit jeweils mehr als einer Million Zuschauer einen veritablen Quotenerfolg. Nach den turbulenten Jugendjahren steht in Teil 3 und 4 nun am 27. und 28. Dezember in ORF (20.15 Uhr) die Thronübernahme an - mit Stefanie Reinsperger als "gereifter" Monarchin.

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über die "gereifte Monarchin" © Bild: ORF/MR Film/Czech Television/Lukáš Oujeský

"Die ersten beiden Teile waren nicht nur ein wirklich großer Erfolg, sondern wir haben eine Geschichte einer wirklich starken Frau erzählt", freute sich ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner, die zugleich vorsichtige Andeutungen über eine erneute Fortsetzung machte, am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, im Verlauf der Geschichte die Hauptdarstellerin zu wechseln, da Maria Theresia mittlerweile "reifer und älter" geworden sei. So sitzt Maria Theresia in Teil 3 bereits auf dem Thron und hat mit allerlei politischen Unwägbarkeiten wie dem Verlust Schlesiens an Friedrich II. zu kämpfen, zugleich muss sie sich innerhalb des Wiener Hofs als herrschende Frau beweisen. Auch die einstige Liebesheirat mit Franz Stephan (erneut Vojtech Kotek) wird brüchig, als sich dieser anderen Frauen zuwendet. Reinsperger sei eine Idealbesetzung: "Sie ist in ihrer Stärke ein modernes Pendant zu Maria Theresia", streute Zechner der Hauptdarstellerin Rosen.

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Für die ehemalige Salzburger Buhlschaft Reinsperger war es unterdessen nicht sofort klar, dass sie die Rolle übernehmen wollte. Bereits beim ersten Casting habe sie sich eingemischt und angemeldet, dass sie in der Rollenzeichnung "einen Schritt weiter" gehen wolle, wie sie im APA-Gespräch erzählte. Sie habe die Entwicklung des Drehbuchs intensiv verfolgt. Ihr sei es wichtig gewesen, das "verklärte Bild" der Monarchin aufzubrechen. "Sie hat mehr geleistet als die Schulreform, etwa im Bereich des Gesundheitswesens oder der Reduktion der Macht der Kirche", so Reinsperger. Apropos Kirche: Als deren Vertreter ist diesmal Johannes Krisch zu erleben, der ebenso wie Philipp Hochmair als Baron von der Trenck eine wichtige Rolle im Machtgefüge übernimmt.

Regisseur: "Routine ist das Tödlichste"

Auf der privaten Ebene will Reinsperger Maria Theresia "nicht nur als betrogene Ehefrau" zeigen, sondern herausarbeiten, dass auch sie ihre Fühler in Liebesdingen in andere Richtungen ausstrecken kann. Als Vorbereitung habe sie eine dicke Biografie sowie zahlreiche Briefe der Kaiserin gelesen. Regisseur Dornhelm habe ihr dann aber zu Drehbeginn geraten, das angelesene Wissen wieder über Bord zu werfen und sich auf die Rollenzeichnung zu konzentrieren. Für Dornhelm selbst war der Dreh an Teil 3 und 4, der zwei Jahre nach den ersten Teilen erneut mit einem internationalen, vielsprachigen Cast stattgefunden hat, keineswegs eine bloße Fortführung von bereits Bekanntem. "Routine ist das Tödlichste. Daher versuche ich mit allen Mitteln, sie zu vermeiden", lachte der Regisseur. Er habe sich "den Respekt und die Angst, das Material zu bewältigen", bewahrt. Zugleich hofft er, dass die Produktion ähnlich erfolgreich ist wie der Auftakt vor zwei Jahren. Am Buch für Teil 5 und 6 werde natürlich bereits gearbeitet, die Finanzierung sei aber noch nicht gesichert.

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Die Zuschauer erwartet zu Weihnachten jedenfalls erneut ein opulentes TV-Event, das den einen oder anderen Blickwinkel auf Maria Theresias Regentschaft verändern könnte. Nicht zuletzt durch Stefanie Reinsperger als zunächst kritisch beäugte, aber doch resolute, zugleich verletzliche und nachdenkliche Kaiserin wird - zumindest aus feministischer Sicht - ein Bogen ins Heute geschlagen.