Marcel Hirschers
erster Auftritt als Papa

Am Wochenende ist Marcel Hirscher erstmals Vater geworden, beim Atomic-Medientag absolvierte er seinen ersten öffentlichen Auftritt als Neo-Papa.

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Atomic Media Day - Marcel Hirschers
erster Auftritt als Papa

Sport ist nicht mehr alles im Leben von Marcel Hirscher. Das hat der siebenfache Ski-Weltcupgesamtsieger beim Medientag seines Ausrüsters Atomic betont. "Mein ganzes Leben war immer der Sport die absolute Nummer eins, das Privatleben dem Sport untergeordnet. Jetzt wird sich das ändern", sagte der Salzburger am Atomic-Firmensitz in Altenmarkt.

»Mein ganzes Leben war immer der Sport die absolute Nummer eins, das Privatleben dem Sport untergeordnet. Jetzt wird sich das ändern«

In der Nacht auf Sonntag hat Marcel Hirschers Ehefrau Laura in einer Salzburger Klinik einen gesunden Buben zur Welt gebracht. Beim traditionellen Atomic Media Day im Headquarter in Altenmarkt trat der Ski-Superstar erstmals seit der Geburt öffentlich auf. Der 29-Jährige hält sein Privatleben gern privat, ein wenig gab er aber doch preis.

Sein Plan sei gewesen, das Baby-Glück zunächst ganz privat zu genießen und "einige Tage Ruhe" zu haben, bevor es öffentlich wird, doch das gelang nicht, denn "keine 48 Stunden später stand es in der Zeitung. Eigentlich ist das ein Wahnsinn". Sogar viele Freunde hätten aus der Zeitung von seinen Vaterfreuden erfahren, erzählt Hirscher beim Atomic-Event. Von Rennchef Christian Höflehner bekam er bereits die passenden Latten mit der Aufschrift "Mein Vater ist schneller als deiner" für seinen Sohnemann überreicht.

Abgespecktes Saison-Programm

Aufgrund seiner privaten Situation wird der Doppel-Olympiasieger von Südkorea, siebenfache Gesamtweltcup-Sieger und Gewinner von 58 Weltcuprennen kommenden Winter voraussichtlich ein abgespecktes Programm abspulen. "Es könnte so aussehen, wenn ich gerade woanders gebraucht werde, dass ich nicht zu dem Skirennen fahre, weil es was Wichtigeres gibt. Viele, viele, viele haben mir bestätigt, dass das in anderen Berufen ähnlich ist", sagte Hirscher in Hinblick auf seine neue Rolle als Vater. Von Atomic-Rennchef Christian Höflehner erhielt er ein Paar Kinder-Ski mit der Aufschrift: "Mein Vater ist schneller als deiner."

»Es könnte so aussehen, wenn ich gerade woanders gebraucht werde, dass ich nicht zu dem Skirennen fahre, weil es was Wichtigeres gibt«

Auch wenn Hirscher im WM-Winter ein reduziertes Programm bestreiten sollte, will er sich nach wie vor verbessern. "Ich habe noch nicht ausgelernt in meinem Leben, auch nicht beim Skifahren", sagte der Salzburger. Und eines bleibe sowieso immer gleich. "Ich will nach wie vor nicht Zweiter werden und alles aus mir rausholen. Das war bei Kinder- und Schülerrennen nicht anders und wird sich nie ändern. Ich will immer das Maximum rausholen, alles zerreißen."

Saisonziele zu definieren ist schwierig

Nach dem Weggang von Zweier-Servicemann Johann Strobl zu US-Markenkollegin Mikaela Shiffrin ist Lukas Rottinger nun Hirschers zweiter Servicemann neben Thomas Graggaber. Saisonziele zu definieren sei schwierig, betonte Hirscher. "Ich weiß es selbst nicht, wie ich's anlegen werde", sagte er knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart in Sölden. "Was ich weiß ist, dass die Uhr auf Null steht. In Sölden schauen wir mal, wo man steht und dann ist es das gleiche Spiel wie immer und ob man berechtigt ist zu sagen, man fährt um die Weltmeisterschaft mit. Aber jetzt ist es noch zu früh."

»Ich weiß es selbst nicht, wie ich's anlegen werde«

Eines steht für Hirscher mittlerweile fest, nämlich dass er kein grundsätzliches Engagement auf der Speedseite mehr zeigen wird. "Das bringt nichts. Man braucht vier Jahre, um alle Strecken gut zu kennen und ein weiteres, um darauf richtig schnell zu werden. Es gehen also fünf, sechs Jahre da rein. Ich bin nicht mehr bereit, das zu gehen."

Wie viele Rennen er am Ende im kommenden WM-Winter bestreiten werde, sei also offen. "Aber nachdem ich so knapp am Aufhören war, ist jedes Rennen, das ich mitnehme, ohnehin ein Mehrwert."

Der Atomic Media Day zum Nachschauen