Wo die Leistung zählt

Esther Mitterstieler über neue Entlohnungssysteme für Manager

von Economy Class - Wo die Leistung zählt © Bild: News

Es gibt schon seit einiger Zeit Vergütungsmodelle für Vorstände und Unternehmenschefs, die an die effektive Leistung der Manager gekoppelt sind. Ein besonderes hat der renommierte Verhaltensökonom Ernst Fehr entwickelt. Er ist überzeugt: „Gute Managementleistung muss belohnt, unterdurchschnittliche sanktioniert werden. Nur dann macht variable Vergütung Sinn.“ Gesagt, getan bei Zumtobel. Der Vorarlberger Beleuchtungsspezialist hat sich von Fehr ein nachhaltiges System für Managergehälter entwickeln lassen. Der Gedanke dahinter: Wenn es dem Unternehmen gut geht und es Geld verdient, sollen die Führungskräfte dementsprechend profitieren. Wenn es dagegen schlecht läuft, müssen die Manager auf Geld verzichten.

Auch hier gesagt und angewandt: Heuer lief es bei Zumtobel beim Umsatz zwar rund, beim Ergebnis mussten allerdings gehörige Abstriche gemacht werden.Resultat: Während CEO Ulrich Schumacher im Geschäftsjahr 2014/15 noch satte 1,9 Millionen Euro Jahresgage abräumte, musste er sich 2015/16 mit 945.000 Euro begnügen. Dasselbe Muster galt für Finanzvorstand Karin Sonnenmoser. Sie bekam statt 894.000 „nur“ mehr 483.000 Euro. Schumacher und Sonnenmoser können sich dennoch über die vorzeitige Verlängerung ihrer Verträge freuen.

Aufsichtsratschef Jürg Zumtobel erklärt den Vorteil des flexiblen Gehaltssystems: „Wenn ein Vorstand die angepeilten Ziele erreicht, schlägt sich das auf sein Jahreseinkommen durch. Er bekommt 100 Prozent Bonus, aber nur 20 Prozent werden sofort ausgezahlt. Der Rest fließt gestaffelt über die nächsten fünf Jahre.“ Das sorge für Nachhaltigkeit. Je nach Ergebnis kann ein Vorstand durch die sogenannte Bonusbank noch mehr oder weniger verdienen, denn die 80 Prozent Prämien werden in die Bonusbank gestellt und mit den jeweiligen Jahresergebnissen indexiert. Zumtobel: „Die Managementleistung muss sein, den Markt zu schlagen.Überall, wo Leistung gefordert wird, wie etwa im Sport, muss es unser Ziel sein, besser zu sein als die anderen.“ Das war dann die Leistung.

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