"Mad Dog" Pogatetz im Interview: "Mit
27 Jahren bin ich noch lange nicht am Zenit"

Verteidiger über Hannover und das Nationalteam Will sich für Transfer zu größerem Verein empfehlen

"Mad Dog" Pogatetz im Interview: "Mit
27 Jahren bin ich noch lange nicht am Zenit"

Frage: Sie haben nach einer Seuchensaison in Middlesbrough den Weg nach Deutschland gewählt. Was hat für Hannover gesprochen?
Pogatetz: "Der Verein hat sich sehr um mich bemüht und das auch über einen längeren Zeitraum. Die letzte Saison war für mich von den Verletzungen und da wir als Verein unsere Ziele klar verpassten haben, ziemlich niederschmetternd. Dann muss man sich aber aufraffen und Hannover und die deutsche Bundesliga war eine neue Herausforderung, die ich einfach annehmen wollte."

Frage: Sportlich scheinen Sie nach rund einmonatiger Trainingszeit bereits auf einem guten Weg zu sein?
Pogatetz: "Ich habe als einziger Spieler alle Trainings und Spiele mitgemacht. Von da her bin ich ganz zuversichtlich, dass ich diese Saison hoffentlich verletzungsfrei bleiben werde. Zur Zeit ist es wirklich top und ich hoffe, dass es so weitergeht und ich mir einen Stammplatz für diese Saison erkämpfen kann."

Frage: Sind Sie in den Testspielen schon zu einem Führungsspieler geworden?
Pogatetz: "Das liegt in meinem Naturell, gehört zu meiner Spielweise dazu, dass ich Führungsaufgaben übernehme. Es war auch einer der Gründe, warum die Hannoveraner sich so um mich bemüht haben, weil sie so einen Spielertypen gesucht haben. Ich versuche da einfach ich selbst zu sein und so zu spielen, wie ich immer spiele. Wenn der Trainer das dann positiv sieht, ist es umso besser."

Frage: Was sagen Sie eigentlich zu Ihrem Image "Mad Dog"?
Pogatetz: "Es ist natürlich so, dass ich dieses Image habe, grundsätzlich sehe ich mich aber schon als sehr fairen Spieler. Ich würde nie Gegenspieler absichtlich verletzten und habe auch selber schon viel einstecken müssen in meiner Karriere. Ich bin ein Spieler, der versucht, immer den Ball zu gewinnen. Als Verteidiger ist es ein Vorteil, wenn man so einen Ruf hat. Das verschafft einem Respekt bei den Stürmern, aber natürlich muss man sich das von Spiel zu Spiel immer wieder erarbeiten. Ich bekomme nicht so viele Gelbe und Rote Karten, wenn ich eine bekomme, schlägt es aber immer gleich hohe Wellen."

Frage: Welcher Trainertyp ist Ihr neuer Coach Mirko Slomka?
Pogatetz: "Er ist ein sehr moderner Trainer, mit einer sehr modernen Philosophie, was mir sehr entgegenkommt. Es macht immer Spaß, mit ihm zu arbeiten. Auf der anderen Seite verlangt er mental wie auch körperlich sehr viel von uns. In jeder Trainingseinheit wird wirklich Gas gegeben und der Trainer tragt seines dazu bei."

Frage: Sie sind mit 27 Jahren im besten Fußballeralter, wie sehen Sie ihre weitere Karriere?
Pogatetz: "Es ist schade, dass aufgrund meiner Verletzungen in der vergangenen Saison der ganz große Wechsel noch nicht geklappt hat. Es war natürlich ein bisschen enttäuschend, aber jetzt habe ich halt einmal einen Schritt zur Seite gemacht mit Hannover. Der Verein ist glaube ich auf einem ähnlichen Niveau, wie es Middlesbrough war. Ich versuche jetzt einfach Schritt für Schritt gute Leistungen zu zeigen diese Saison und mit 27 Jahren bin ich noch lange nicht am Zenit. Mein Traum ist einfach noch einmal bei einem Verein zu spielen, mit dem man auch um Titel spielen kann. Wenn es funktioniert, wäre ich natürlich sehr happy, ich werde jedenfalls sicher alles dafür tun."

Frage: Wohl auch für eine Rückkehr ins Nationalteam?
Pogatetz: "Es ist ein Ziel von mir, mich zurück in die Nationalmannschaft zu kämpfen bzw. zu spielen. Ich will mich einfach durch Leistungen aufdrängen und hoffe, dass mich der Teamchef dann auch wieder einmal dazu nimmt."

Frage: Teamchef Dietmar Constantini wird man jetzt wohl öfter in Deutschland sehen, insgesamt 15 Österreicher stehen bei Bundesligisten im Profikader.
Pogatetz: "Das ist sehr positiv, ich bin ein Verfechter von, umso mehr Legionäre, umso besser. Ich finde, es ist eine tolle Entwicklung. Jetzt hoffe ich natürlich, dass sich von diesen viele auch einen Stammplatz erarbeiten oder regelmäßig zum Einsatz kommen. Das wäre natürlich auch sehr wichtig. Man sieht einfach, dass immer mehr Qualität nachkommt und das hilft uns sicher für die Nationalmannschaft auch weiter."

(apa/red)