Bundespräsidenten-Wahl:
Was Lugner zu sagen hat

Erste Pressekonferenz des Baumeisters

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Fakten - Bundespräsidenten-Wahl:
Was Lugner zu sagen hat

Mehr als eine halbe Million Euro plant Lugner für den Wahlkampf nicht ein, wobei er erneut betonte, dass er keinen Plakatwahlkampf führen werde. Seine Bundesländer-Tour soll kleiner ausfallen als 1998.

Baumeister setzt auf Sparsamkeit

Auf Sparsamkeit will Lugner auch als Bundespräsident setzen. Die Sommerresidenz des Staatsoberhauptes, das Schloss Mürzsteg, würde er verkaufen, wie er vor Journalisten in einem Kinosaal seiner Lugner City erklärte. Er würde sich auch mit dem halben Präsidentengehalt von aktuell 24.322 Euro brutto im Monat begnügen. "Die zweite Hälfte bekommt meine Frau." "Und ich würde das spenden", erwiderte seine 26-jährige Frau Cathy.

» Ich werde in die Stichwahl kommen und dann gewinnen«

Dass er gewinnt, davon ist der Societylöwe und Opernball-Stammgast überzeugt. "Ich werde in die Stichwahl kommen und dann gewinnen." Dass ihm Meinungsforscher nur geringe Chancen einräumen, ist ihm egal. "Meinungsforscher liegen halt oft daneben", konterte der Baumeister. Als erstes muss Lugner 6.000 beglaubigte Unterschriften sammeln, dafür will er sich vor das Bezirksamt stellen und Passanten ansprechen. "So haben wir es das letzte Mal auch gemacht", sagte Lugner. Er gab sich überzeugt, die Hürde zu schaffen. "Etliche Leute schreiben mir, dass sie zur Verfügung stehen." Während des Wahlkampfs will Lugner mit Ehefrau Cathy auf YouTube weitere Videos veröffentlichen.

Lugner verglich sich selbst mit dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. "Trump ist auch ein Baumeister, er hat seinen Trump Tower in der Fifth Avenue, meine Lugner City ist halt ein bisserl kleiner." Auftreten will Lugner allerdings anders: "Ich werde nicht in Wildwestmanier agieren, sondern bleibe ein seriöser Baumeister."

Lugner über die Regierung und die Flüchtlingskrise

Wohl in der Hoffnung auf viele Protest- und Nichtwähler positioniert sich Lugner als Kritiker der rot-schwarzen Regierung. Wen er zuletzt wählte, wollte er aber unter Verweis auf das Wahlgeheimnis nicht verraten. Ähnlich wie die FPÖ wettert auch Lugner gegen die Ausgrenzung von im Parlament vertretenen Parteien und lehnt ein Fairness-Abkommen für den Wahlkampf ab. Er würde jede Regierung angeloben, die eine Mehrheit hat. Sollte sie das Koalitionsabkommen aber nicht umsetzen, würde er sie notfalls auch entlassen. "Wenn die Regierung nicht bereit ist, das umzusetzen, was sie versprochen hat, dann wird sie einfach abberufen", sagte Lugner. Und dazu brauche man einen unabhängigen Kandidaten, "ob der jetzt Lugner oder auch anders heißt". Die Politiker müssten bereit sein, den Gürtel enger zu schnallen.

In der Flüchtlingsfrage sieht Lugner die EU-Länder an der Schengen-Außengrenze gefordert. "Alle diese Länder haben ein tolles Heer, das im Kriegsfall verhindern soll, dass Feinde in unser Schengenland eindringen. Aber es geschieht nix. Die Flüchtlinge kommen überall rein und wir schauen hilflos zu."

Auf die Journalistenfragen an Lugners Frau Cathy, ob sie als Deutsche mit österreichischer Politik vertraut sei und ob sie Bruno Kreisky kenne, erklärte diese, sie sitze nicht in der Schule, um ausgefragt zu werden, werde aber in das Thema hineinwachsen. Sie pochte darauf, die Kandidatur ihres Mannes ernst zu nehmen. "Wir sind hier nicht im Kasperltheater", meinte sie, während sich Lugner selbst sicher ist: "Der Kasperl gewinnt immer, das ist eine Tatsache."

Lugner muss Schreibweise seiner Gegner üben

So siegessicher sich der Baumeister auch gibt, muss er doch zumindest eines noch üben: die richtige Schreibweise seiner politischen Gegner. Zwei von fünf Namen sind in seinen Presseunterlagen falsch.

ÖVP-Kandidat Andreas Khol wird in den Unterlagen "Kohl" geschrieben, SPÖ-Bewerber Rudolf Hundstorfer heißt bei Lugner "Hundsdorfer". Aber Lugner sieht sich als Nichtakademiker sowieso als Vertreter des einfachen Volkes. Rechtschreibung ist da offenbar nicht so wichtig.

Noch stehen 6.000 Unterschriften aus, die es zu sammeln gilt, um überhaupt auf den Wahlzettel zu kommen. Experten erwarten zwar, dass er dies schafft, geben dem Societylöwen aber sonst nur wenig Chancen, dass er sein Ergebnis von 1998 von 9,9 Prozent der Stimmen übertrifft. Meinungsforscher Werner Beutelmeyer traut ihm fünf bis sechs Prozent zu.

Doku-Soap geplant

ATV hat unterdessen angekündigt, aus dem Präsidentschaftswahlkampf von Lugner eine Doku-Soap zu machen. Der österreichische Privatfernsehsender begleitet den Societylöwen mit der Kamera beim Sammeln der Unterschriften für die Wahl am 24. April 2016. Für die Unterstützungserklärungen hat Lugner bis zum 18. März Zeit.

Ausgestrahlt werden die Episoden aber erst nach Fristablauf, auch um den Wahlkampf nicht allzu stark zu beeinflussen, wie es hieß. Die erste Folge von "Mörtel for Präsident" läuft am 22. März um 20.15 Uhr.

Kommentare

Cyrus110 melden

kann die mediengeile schlam.. nicht einfach nur geniessen das sie einen geldsack ausnimmt, muss sie auch noch dem rest der österr. am arsch gehen!

giuseppeverdi melden

Ja ich sehe, Sie gehören auf Grund Ihrer Ausdrucksweise sicher zu den besser gebildeten Menschen in Österreich.

neusiedlersee melden

Auch die Gosse darf sich äußern.

Es ist lange her, da wurde über Franz Jonas gelacht und gespottet u.a, weil er Probleme hatte sich gewählt auszudrücken.
Aber er war kein schlechter BP, er hat Österreich nicht geschadet.
Ist Lugner ein schlechterer Mensch als etwa Hundstorfer. Jedenfalls hat Lugner niemand geschadet oder sein Wort nicht gehalten.
Wurschteln sind alle Kanditaten.

Angie624 melden

http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000138
Link zum Bundes-Verfassungsgesetz von Österreich

Angie624 melden

Sehr geehrte Lugners, ich empfehle Ihnen die Verfassung (Link siehe oben) ab Artikel 60. In Artikel 61 steht z.B., dass der Bundespräsident (BP) keinen anderen Beruf ausüben darf. Haben Sie sich da schon mal überlegt, wie Sie das mit der Lugner-City machen würden?

Angie624 melden

Weiters muss der BP jedes Bundesgesetz gegenzeichnen. Heinz Fischer hat mal die Gegenzeichnung verweigert, weil es sich um ein rückwirkendes Strafgesetz handelte und dies gegen das Gesetz wäre. Kennen Sie sich soweit in der Gesetzesmaterie aus, dass Sie ebenfalls ein rückwirkendes Strafgesetz erkannt hätten?

Angie624 melden

Und zu guter (schlechter) allerletzt: Leider konnte man um die Berichterstattung vom Opernball nicht herumkommen. Und wenn man sich vorstellen muss, dass zwei Leute, die sich derart aufführen, beim nächsten Opernball als unser BP und Gattin auftreten (und statt Promis Staatsgäste empfangen), dreht es mir persönlich den Magen um.

doubletrouble
doubletrouble melden

Das ist doch fantastisch. Anstatt das Land national laecherlich zu machen wird es international...

neusiedlersee melden

An angie:
1)Lugner würde, wie alle BP bisher, Berater haben (die wir bezahlen
2)Keine Angst, f.d Lugner-City gibt es Geschäftsführer
3)Berichte zum Opernball muss man sich, wie ich es tue, nicht ansehen.
4)Anderes macht Ihnen zu diesem+anderen Kandidaten keine Sorgen?


123harry

das darf nicht wahr sein,kann sich nur um einen Witz handeln...........

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