Wilde Ehe, ganz unaufgeregt

Das Grätzel rund um den Kutschkermarkt hat im ehemaligen Bierkonsulat einen überaus entspannten Neuzugang bekommen.

von
THEMEN:
Wilde Ehe © Bild: Susanne Jelinek

Zu meinen Unizeiten sah es rund um das damalige Publizistikinstitut in der Schopenhauerstraße ganz schön mau aus. Also lokaltechnisch gesehen. Seit meinem Abschluss vor einigen Jährchen hat sich dort allerdings viel getan. Vor allem rund um den in der Nähe gelegenen Kutschkermarkt hat man mittlerweile eine feine Auswahl, vom abwechslungsreichen Frühstück im Café Himmelblau bis zu perfekten Steaks im Kutschker 44.

Wilde Ehe
© Susanne Jelinek

Neuester Zugang im Grätzel: die Wilde Ehe. Ein Lokal, das eine bisherige Lücke im Viertel schließt. Für einen Ort, um abends unaufgeregt ein, zwei Gläschen zu trinken, mit Freunden zu plaudern und nebenbei vielleicht noch eine Kleinigkeit zu essen, ist um den Kutschkermarkt schon noch Platz (und Bedarf) gewesen. Dafür wurde das ehemalige Bierkonsulat einige Monate von den Brüdern Benjamin und Manuel Hötzendorfer umgebaut: unverputzte Ziegelwände, Holzboden, Fliesenelemente, eine Bar mit witzigen Graffitis.

Wilde Ehe
© Susanne Jelinek

Bei der Karte beschränken sich die Brüder aufs Wesentliche. Ein paar ausgewählte Drinks, Wein, Bier. Alles schön entspannt hier – sogar beim Essenbestellen: Es gibt eine ultrakleine, wöchentliche Karte, die auf einer Tafel im Lokal (und online) einsehbar ist. Entscheidungsschwierigkeiten, ade. Eine Suppe, etwas Fleischiges, etwas Vegetarisches, ein Dessert, zwei Snacks, fertig. Bei meinem Besuch standen köstliche Erdäpfelgnocchi auf Rote-Rüben-Creme mit Feta und ein gelungen abgeschmecktes Curry mit Cashewnüssen (jeweils 11,70 Euro) auf der Karte. Schade nur, dass es die Wilde Ehe nicht schon zu meinen Unizeiten gegeben hat.

Wilde Ehe
Kutschkergasse 22
1180 Wien
Mo. bis Do. 16–24 Uhr
Fr. und Sa. 16–2 Uhr
01 925 30 89
wildeehe.org