Dieser Moment am Wiener Flughafen, wenn Sie auf Ihr Gepäck warten und plötzlich ein perfektes Riesenschnitzerl im Blickfeld auftaucht … Chapeau, Figlmüller, das sitzt. Spätestens dann fühlen sich Wiener wieder zu Hause und Besucher wissen, was sie essen wollen. Aber wo gibt es das beste Schnitzel der Stadt? Fragen Sie 100 Wiener, und Sie bekommen 100 verschiedene Antworten. Abgesehen von meiner Mama (da kriegt man allerdings schwer einen Tisch) rate ich zu Anzengruber, Skopik & Lohn, Gasthaus Kopp und Figls (ja, die Werbung wirkt).
Nun taucht in dem Kontext ein neuer Name auf: Meissl & Schadn. Das Restaurant im Ringstraßenhotel Grand Ferdinand trägt seit September den Namen der Restaurantlegende, die im Zweiten Weltkrieg abbrannte, und serviert Wiener Küche à la Tafelspitz und Zwiebelrostbraten. Der Fokus liegt auf „Schnitzel Love“. Wie ernst das Motto genommen wird, ist schon in der Auslage zu sehen, in der man den Köchen beim beherzten Klopfen zusehen kann.
Plattiert wird traditionell nur Kalb, per Faltschnitt in typische Schmetterlingsform gebracht und in Pflanzenöl, Butter- oder Schweineschmalz (Sie haben die Wahl – nehmen Sie bitte Schmalz) herausgebacken.
Die 17,80 Euro, die das großzügig portionierte Schnitzel kostet (allerdings ohne Beilagen), sind tatsächlich gut investiert. Dazu gibt es die fast vergessene Wiener Garnitur aus Petersilie, Schalotte, Zitrone, Kapern, Ei und Sardellen (2,50 Euro). Schön! Ein kleines bisschen weniger schön ist der Erdäpfelsalat, der schmeckt vergleichsweise mau. Vielleicht lasse ich ja das nächste Mal das Salatrezept meiner Mama da.
Meissl & Schadn
Schubertring 10–12
1010 Wien
Mo.–So. 12 bis 1 Uhr
01/90 212
meisslundschadn.at