Wer zu unbremsbaren Kaufräuschen à la "Das könnte ich doch eh mal brauchen" neigt, sollte künftig einen Bogen um das frühere Gebäude der Österreichischen Kontrollbank machen. Dort hat das deutsche Warenhaus Manufactum seine erste Austro-Dependance eröffnet. 6.000 Produkte von Küchenequipment bis Schokolade warten auf Abnehmer.
Wobei manch ein Kaufrausch beim Blick auf das Preisschild ein jähes Ende finden könnte. Wir reden hier nämlich nicht von einem Billigsdorfer-Sortiment, sondern von hochwertig fabrizierten Gegenständen, die halt auch ihren Preis haben. Oder wie Manufactum es formuliert: "Es gibt sie noch, die guten Dinge." Der Slogan soll auch im eigenen Lokal (Schwerpunkt "Brotzeit") Programm sein.
Zumindest die Preispolitik wird konsequent durchgezogen. Eine Melange um 4,20 Euro, ein 0,2-Liter-Gläschen Weißwein im günstigsten Fall um 6,90 Euro – das ist sogar für die Innenstadt deftig. Verwunderung herrscht beim Blick auf das Fischbrett, dessen Star (in der Ostsee gefischtes Heringsfilet) in der Dose serviert wird. 12,80 Euro für eine geöffnete Konserve, einen Minisalat und etwas Brot? Hm, na ja.
Aber lassen wir mal den Preis sein. Die Grillsandwiches (etwa mit Roter Bete, Schafkäse und Speck gefüllt) um 7,50 Euro fallen buttrig, aber schmackhaft aus. Generell ist das Brot aus der offen einsichtigen Bäckerei ziemlich gut (Tipp: beim Walnusslaib zugreifen!). Allerdings hat man sich diesbezüglich eine schwierige Ecke ausgesucht. Wer auf außergewöhnliche Backwaren steht, ist in der Gegend nämlich wahrscheinlich Stammkunde am Eck gegenüber. Beim Joseph.
Manufactum Wien
Am Hof 3–4
1010 Wien
Mo. bis Fr. 10 bis 19 Uhr
Sa. 10 bis 18 Uhr
Ganztags Frühstück
manufactum.at
