In meiner Kindheit waren Lángos eines der Highlights bei einer ganz speziellen Aktivität: dem Praterbesuch. Der fand in meiner Familie nur zu besonderen Anlässen statt und fühlte sich deshalb extrahimmlisch an. Mit der Grottenbahn fahren, sich allein schon beim Anblick der Geisterbahn fürchten, in schwere Decken gehüllt vom hölzernen Toboggan rutschen, dann endlich mit einem Lángos stärken. Im besten Fall gab es danach noch rosa Zuckerwatte zum Magenverkleben. Herrlich.
Sie sehen schon, ich habe eine etwas sentimentale Verbindung zu der ursprünglich ungarischen Spezialität. Während die Exemplare meiner Kindheit flach, überknusprig und mit brutalen Mengen Knoblauch eingepinselt waren, hat es mir jetzt allerdings eine andere Lángos-Liga angetan. Der Ort ist aber (fast) gleich geblieben. In der Leopoldstadt hat in Gehnähe des Praters 2018 das Stuwer eröffnet. In dem Grätzel-Beisl werden Lángos mit allerlei Belägen als Vorspeise serviert – in genau der richtigen Dicke, innen flaumig, außen knusprig.
Die kommen so gut an, dass Besitzer Roland Soyka nun in der Nähe eigens ein Lángos-Lokal eröffnet hat. Acht bis neun Kreationen stehen in der Lamperie auf der Karte, etwa mit Rind, Guacamole und Pico de Gallo (€ 11,90) oder mit Hummus, Feta und mediterranem Gemüse (€ 8,50). Wobei ich ja zum Klassiker tendiere: dem „Nackabatzi“, ganz pur mit Knoblauch und Salz (4,20 Euro).
Zu den Lángos wird übrigens auch Hochprozentiges eingeschenkt: wohl der Hauptgrund, warum die Lamperie als Bar und Raucherlokal geführt wird. Zumindest im Gastgarten gibt’s aber eh Frischluft zu den Lángos.
Lamperie
Obermüllnerstraße 17
1020 Wien
Di. bis Sa. 17–2 Uhr
0660 551 45 32
