Der auf drei Jahre angesetzte Umbau des Neuen Markts hat dem Medusa Ende Februar den Todesstoß versetzt. Donauinsel-Gastronom Joshi Ercin und seine Söhne hat die Baustelle jedoch nicht davon abgehalten, dort das Johann Frank zu eröffnen. Übrigens ein reiner Kunstname, der nichts mit dem gleichnamigen Fußballer zu tun hat – es muss ja nicht alles einen tieferen Sinn haben.
Im ebenerdigen Restaurantbereich ist das meiste gleich geblieben. Total okay, denn die rund sechs Jahre Medusa-Betrieb sieht man dem Interieur von israelischen Designlampen bis cognacfarbenen Lederstühlen kaum an. Schade allerdings, dass man die Bar im ersten Stock in leicht penetrantes pinkes und blaues Licht gehüllt hat.
Aus der offenen Küche will Haubenkoch Daniel Hoffmeister (ehemals Lingenhel) eigentlich Mediterran-Österreichisches schicken. Das sucht man auf der angenehm überschaubaren Karte zwar vergebens, dafür überzeugen das gegrillte Rinderfilet vom Höllerschmidt (31,50 Euro), der marokkanische Melanzanisalat (12 Euro) und als Drinkbegleitung die Patatas Catalan mit Limettenzeste und am Boden versteckter Romanescosauce (6 Euro).
Der knusprige Oktopus (20 Euro) fällt leider eher schwarz als crispy aus, die Hendlbrust mit Currykarottencreme (17 Euro) intensiv salzig. Größtes Manko ist allerdings noch das Personal, das zwar freundlich, aber nicht dem Preisniveau entsprechend agiert. Falsche Auskünfte zu den Speisen, keine Infos zu den Weinen und ein ungelenker Umgang mit konstruktiver Kritik können für ein Lokal in der gastronomisch umkämpften Innenstadt zum echten Problem werden.
Johann Frank
Neuer Markt 8
1010 Wien
Täglich geöffnet
Restaurant 8–24 Uhr
Bar 14–2 Uhr, Fr. und Sa. bis 4 Uhr
0699/1178 2860