Es darf geschlürft werden

Zwei Jahre wurde in Japan recherchiert, um in Graz und Salzburg die Ramen-Bars Ichi go ichi e zu eröffnen.

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Ichi go ichi e Graz © Bild: Susanne Jelinek

Haben Sie eigentlich schon einen liebsten Ramen-Laden? Also ein Lokal, in dem Sie vor randvollen Schüsseln Platz nehmen, die Nudeln mit Stäbchen aus der Schale fischen (immer schön als Erstes, damit sie nicht gatschig werden!), dann die Beilagen herauslöffeln und im Anschluss ungeniert die aromatische Suppe schlürfen?

Wichtig: Schlürfen ist hier nicht nur erlaubt, sondern erwünscht, schließlich gehört es in Japan ja zum guten Ton. Wobei dies zeigt, wofür sich eine Ramen-Bar eher schlecht eignet: Das viele Herumpatzen könnte sowohl bei Geschäftsessen als auch bei ersten Dates irgendwo zwischen deplatziert und peinlich rüberkommen. Mit engen Freunden und Familie fallen hier allerdings alle Hemmungen. Mich wundert es deshalb gar nicht, dass ich beim Ramen-Essen immer die besten und unterhaltsamsten Gespräche habe. Wer gemeinsam schlürft, ist (oder kommt) sich einfach nah.

Ichi go ichi e Graz
© Susanne Jelinek Vor der Suppe kommt das Karaage: ein knuspriges Henderl

Für den Fall, dass Sie jetzt Lust bekommen haben und in Graz wohnen: dort hat Ichi go ichi e (japanisch für „das Hier und Jetzt schätzen“) aufgesperrt. Die Besitzer reisten zwei Jahre lang immer wieder nach Japan, um die Kunst des Ramen-Machens von der Pike auf zu lernen. Die Donburi-Reisschalen (ab 9,90 Euro) habe ich zwar schon mal spannender gegessen, dafür hat sich aber die Ramen-Recherche ausgezahlt. Bester Beweis: Ramen „Tan Tan Men“ mit Suppe auf Erdnuss-Sesam-Basis, scharfem Faschiertem, Mais, Ei und Jungzwiebeln (12,90 Euro).

Ichi go ichi e Graz
© Susanne Jelinek Blaue Wände, aufgeräumter Look

Tipp für Salzburger Ramen-Fans: in der Sterneckstraße gibt es ein zweites Ichi go ichi e. Weil das Leben viel mehr Ramen-Momente braucht.

Ichi go ichi e
Keesgasse 3
8010 Graz
Di. bis So. 11:30 bis
15 Uhr, 17 bis 22 Uhr
ichigoichie.at
0316 81 24 07