Fine Dining, aber bitte nicht fein

Gourmetkoch Sören Herzig hat sich im ehemaligen Dorotheum-Fünfhaus seinen Traum vom eigenen Lokal erfüllt

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Lokalcheck Herzig © Bild: Susanne Jelinek

Rund 25 Jahre stand das Dorotheum-Fünfhaus leer, bevor man 2015 beschloss, aus dem denkmalgeschützten Gebäude ein Zuhause für Startups zu machen. Ein Ort für kreative Köpfe sollte es werden – und genau so einer startet nun im Erdgeschoß durch. Der gebürtige Deutsche Sören Herzig kam mit Mentor Juan Amador nach Wien und verfolgte stets den Traum vom eigenen Lokal. Nach Stationen in Aï Vienna und Dots war es so weit: in der Schanzstraße 14 öffneten nun die Tore des Herzig.

Lokalcheck Herzig
© Susanne Jelinek

Es ist ein Restaurant geworden, dem man anmerkt, dass sich Herzig viel Zeit für Details genommen hat. Für den Boden wurden beim Umbau sämtliche noch intakte Holzdielen des Dorotheums zusammengetragen und renoviert. Die Barfliesen kommen aus Vorarlberg und zeigen eine dezente Variation des Herzig-Logos. Die (überaus bequemen) Wittmann-Stühle in Herzigs Lieblingsfarbe Oliv wurden von seinem Freund Marco Dessi entworfen. Und die Wände zieren Kunstwerke der im selben Haus beheimateten Galerie Clemens Gunzer.

Lokalcheck Herzig
© Susanne Jelinek Herzigs Signature Dish: seine Carbonara mit Schinkenschaum

Sieben Gänge umfasst das abendliche Fine-Dining-Menü (135 Euro), das nicht betont fein, sondern lieber entspannt genossen werden soll. Vom leicht cremigen Beef Tatar im Zwiebelbaiser über würziges Brathähnchen mit Sot-l’y-laisse bis zum Hafereis mit Kokosvariationen ein Reigen, der keine Wünsche offenlässt. Wem das trotz des unkomplizierten Stils von Herzig und seinem Team aber doch zu fein ist, der sollte einen Lunch (ab 8,50 Euro) im Herzig einplanen: Jeder Tag steht unter einem Motto, etwa Pasta am Mittwoch und Schweinsbraten am Donnerstag.

Herzig
Schanzstraße 14
1150 Wien
Di. – Fr. 11:30–14 Uhr
Di. – Sa. ab 18:30
0664 115 03 00
restaurant-herzig.at